Mehr als 70 Tote bei Anschlägen im Irak
17. August 2012Der schwerste ereignete sich am späten Donnerstag in Bagdad, als eine Autobombe vor einem Cafe mindestens 27 Menschen in den Tod riss. Zu dem Zeitpunkt strömten die Iraker auf die Straßen, um ihr tägliches Fasten im Zuge des heiligen islamischen Monats Ramadan zu unterbrechen, der nächste Woche zuende geht.
Auch Sicherheitskräfte unter den Opfern
Zuvor hatte ebenfalls eine Autobombe in dem vor allem von Schiiten bewohnten Bagdader Bezirk Husainija sechs Zivilisten getötet und 28 verletzt. Im Norden der Hauptstadt feuerten Angreifer aus Autos heraus auf einen Kontrollposten und töteten offiziellen Angaben zufolge sechs Sicherheitskräfte. Im Bagdader Stadtteil Sadr City kamen bei der Explosion einer Autobombe nahe einer Eisdiele mindestens elf Menschen ums Leben.
In der Stadt Kirkuk explodierten vier Autobomben. Dabei wurden zwei Menschen getötet und 18 verletzt. In der Nacht waren bei Angriffen auf Polizeiposten in den Städten Bakuba und Falludscha sechs Polizisten ums Leben gekommen. Auch in weiteren Städten gab es Anschläge.
Ungelöst: Der Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten
Seit dem Abzug der US-Kampftruppen Ende des vergangenen Jahres haben Aufständische mindestens einen schweren Anschlag pro Monat verübt. Für die meisten werden radikale Sunniten wie die Al-Kaida verantwortlich gemacht, die durch Anschläge auf Schiiten den Konflikt zwischen den Religionsgruppen im Irak neu anfachen wollen. Das Land stand auf dem Höhepunkt der Gewalt 2006 bis 2007 kurz vor einem Bürgerkrieg.
haz/wl (rtr, dpa, afp)