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KonflikteAfrika

Mehr als 50 Tote bei Angriff auf Markt im Sudan

2. Februar 2025

Die sudanesische Armee hatte zuletzt im Großraum Khartum große Gebiete von der Miliz RSF zurückerobert. Doch geschlagen ist die RSF nicht. Ein Angriff auf einen Markt wurde zum Blutbad.

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Arbeiter in Karari, im Sudan, räumen Trümmer nach dem Beschuss eines Marktplatzes weg
Bei dem Angriff im Ort Karari in der Region Omdurman wurden viele Gebäude in Trümmer geschossenBild: Khartoum State Press Office/Xinhua News Agency/dpa/picture alliance

Bei dem Beschuss eines belebten Marktes in Omdurman im Sudan durch die Miliz RSF sind mindestens 54 Menschen getötet worden. Wie das sudanesische Gesundheitsministerium bekanntgab, wurden bei dem Angriff im Großraum Khartum am Samstag außerdem 158 Menschen verletzt. In anderen Berichten ist von einer noch höheren Opferzahl die Rede.

"Absolutes Blutbad"

Ein Sprecher der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) berichtete am Sonntag in Nairobi, MSF-Generalsekretär Chris Lockyear sei zum Zeitpunkt des Angriffs in dem von der Organisation unterstützten Al Nao-Krankenhaus gewesen. Er habe Szenen eines "absoluten Blutbads" geschildert: "Die Leichenhalle ist voller Tote. Es gibt Dutzende Menschen mit verheerenden Verletzungen. In der Notaufnahme liegen überall Verletzte, während das medizinische Team tut, was es kann."

Mehr als zwölf Millionen Menschen vertrieben

In dem seit April 2023 andauernden Machtkampf im Sudan kämpft De-Facto-Machthaber Abdel-Fattah al-Burhan gegen seinen früheren Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo und dessen Miliz RSF. Durch den Konflikt sind nach UN-Angaben mehr als zwölf Millionen Menschen vertrieben worden oder in die Nachbarländer geflohen. Zuletzt hatte die Armee bedeutende Gebietsgewinne in strategisch wichtigen Gebieten und auch im Großraum Khartum gemacht. Im Westen von Omdurman gibt es aber weiterhin von der RSF kontrollierte Regionen.

Das Archivbild zeigt Soldaten der sudanesischen Armee bei ihrem Einmarsch im Ort Wad Madani
Zuletzt hatte Sudans Armee die RSF-Miliz zurückdrängen können und sich siegessicher gewähnt (Archivbild)Bild: El Tayeb Siddig/REUTER

Helfer der UN kommen nicht in alle Orte

Vertreter des Welternährungsprogramms (WFP) im Sudan hatten erst vor wenigen Tagen beklagt, Hilfslieferungen würden durch Kämpfe und gezielte Angriffe auf Helfer häufig unmöglich gemacht. Die Fortschritte der vergangenen Monate bei der Versorgung der Bevölkerung stünden auf dem Spiel.

Das WFP wolle bis zu sieben Millionen Menschen mit Lebensmitteln unterstützen. Doch viele Orte, in denen eine Hungersnot drohe, könnten nicht ausreichend beliefert werden. Dies betreffe vor allem die westliche Region Darfur, wo die paramilitärische RSF-Miliz Hilfskonvois stoppe.

haz/se (dpa, afp, ap, epd)

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