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Mehr als 20 nichtstaatliche Medien in Kasachstan geschlossen

31. Mai 2002

– Kasachischer Verband unabhängiger Medien berichtet auf Pressekonferenz in Moskau über Lage im Land

https://p.dw.com/p/2NCg

Köln, 30.5.2002, DW-radio / Russisch

"In Kasachstan werden die unabhängigen Medien von der Staatsmacht beispiellos unterdrückt." Unter diesem Motto fand am Donnerstag (30.5.) in der russischen Hauptstadt eine Pressekonferenz nichtstaatlicher kasachischer Medien statt, die derzeit am stärksten unterdrückt werden. Sie erklärten, "in Kasachstan kann man heute eine solche Pressekonferenz nicht durchführen". Es berichtet Anatolij Danzenko:

Der Präsidentin des Verbandes unabhängiger elektronischer Medien Kasachstans Roslana Taukina zufolge wurden in den vergangenen Monaten im Lande mehr als 20 nichtstaatliche Medien geschlossen und die übrigen werden von der Staatsmacht und unbekannten sehr gut ausgebildeten Rowdys (so werden sie jedenfalls in von der Miliz eingeleiteten Strafverfahren bezeichnet) ständig unterdrückt.

Roslana Taukina sagte: "Die Welle der Repressionen gegen die Medien hat begonnen. In der Stadt Atyrau brannte eine Druckerei ab, in der 30 private Gebiets-Zeitungen gedruckt wurden. In Semipalatinsk wurde die Zeitung "Golos Naroda" geschlossen und in Pawlodar die Fernsehgesellschaft "Irbis". In Aktjubinsk hat die Zeitung "Diapason" neue Probleme. Dort wurden zwei Journalisten verprügelt. Auch der Radiosender in Uralsk und die Fernsehgesellschaft "Era" in Astana wurden geschlossen."

Nach Angaben der Vertreter kann diese Liste "noch lange fortgesetzt" werden. Unterdessen weist die kasachische Staatsmacht ihre Beteiligung an der Schließung von Medien zurück und behauptet, es gebe keine Pläne, die unabhängige Presse unter staatliche Kontrolle zu bringen. Inzwischen zeigten sich die Europäische Union und die USA über die Verstöße gegen die Rechte von Journalisten in Kasachstan besorgt. (MO)