Max Greger: der deutsche Jazz-Pionier ist tot
Trauer um Max Greger: Jahrzehntelang prägte der am Wochenende verstorbene Bandleader die deutsche Unterhaltungsszene. Stationen seiner Karriere in Bildern.
Vom Metzgerssohn zum Musikstar
Eigentlich sollte er die Metzgerei seiner Eltern übernehmen. Doch dann kam alles anders. 1936 schenkte ihm sein Großvater ein Akkordeon und legte damit den Grundstein für Max Gregers Musikerkarriere. Greger lernte auch Klavier und Saxophon und wurde neben Hugo Strasser, Paul Kuhn und James Last zu einem der erfolgreichsten Jazz- und Unterhaltungsmusiker Deutschlands.
Durchbruch in der Sowjetunion
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Greger zum Kriegsdienst eingezogen. Nach Kriegsende spielte er in US-Offizierskasinos. Der große Durchbruch kam 1959, als sein Orchester als erste westliche Band seit 35 Jahren in der Sowjetunion gastierte. Alle 36 Konzerte waren ausverkauft. Zu der Band zählten auch Maria Hellwig und Udo Jürgens. Im Bild: das Orchester am Moskauer Bahnhof.
Musikkarriere im Fernsehen
In den 60ern schloss Greger einen festen Vertrag mit dem TV-Sender ZDF und war in dieser Zeit mit seiner Big Band ständiger Gast bei großen Live-Shows. Besonders stolz war Greger auf die Erkennungsmelodie des "Aktuellen Sportstudios" des Senders. "Das ist das längst- und meistgespielte Thema auf der Welt", sagte er. "Meine berühmteste Nummer ist 23 Sekunden lang."
Jazz und Unterhaltung
In hunderten Konzerthallen trat Greger auf, unter anderem mit Weltstars wie Louis Armstrong, Duke Ellington und Ella Fitzgerald. Im deutschen TV wurde er vor allem als Unterhaltungsmusiker bekannt. "Man soll die Feste feiern, wie sie fallen", hieß eine ZDF-Sendereihe von 1978, in der auch Greger auftrat. Wie man mit Partys den gewünschten Erfolg hat, wollte die unterhaltsame Sendereihe zeigen.
Groove und Volksmusik
Auch wenn Lionel Hampton ihn sogar überreden wollte, als festes Mitglied seines Ensembles mit ihm in die USA zu gehen - Greger blieb in Deutschland. Er produzierte im Laufe seiner Karriere rund 3000 Musikstücke. Seine Alben reichen von swingenden Bigband- und Jazz-LPs wie "Maximum" (1965) bis hin zu "Zauber der Berge - Max Greger und sein Golden Bavaria Orchester" (1990).
Beste Jazz-Freunde
Seinen 60. Geburtstag feierte Max Greger 1986 mit einer "Super-Band": Berühmte Kollegen wie James Last, Hugo Strasser, Hazy Osterwald und Paul Kuhn waren seine langjährigen Weggefährten und spielten mit ihm ein Geburtstagsständchen im Fernsehen.
Trio bis ins hohe Alter
Sein Jazz-Kollege Hugo Strasser reagierte bestürzt auf Gregers Tod. "Das ist ein großer Jammer. Aber das ist der Lauf der Zeit", sagte der 93-Jährige. "Jetzt bin nur noch ich da von den drei Swing-Legenden. Paul Kuhn war der erste, jetzt der Max, der nächste bin ich." Die drei Jazzer tourten bis ins hohe Alter durch Deutschland. Wie hier, bei der Tour "A Tribute To Glenn Miller" (2004).
"Bis zum letzten Atemzug"
Noch Mitte Juli hatte Greger in München ein Konzert gegeben. Zwei Tage nach dem Auftritt wurde seine Krebserkrankung diagnostiziert. In der Nacht zum Samstag starb Max Greger. Seine Fans werden ihn vermissen. Der Sender SWR bezeichnete ihn als "Herzblutmusiker bis zum letzten Atemzug". Greger sollte noch im September mit der SWR Big Band und Hugo Strasser auftreten.