Mauretanien, die letzte Bastion der Sklaverei
In Mauretanien im Nordwesten Afrikas ist Sklaverei bittere Realität. Schätzungsweise 10 bis 20 Prozent der 3,5 Millionen Einwohner des Landes leben in Sklaverei in einem in ethnischer Diskriminierung verwurzelten System.
In Ketten geboren
Schweda wurde wie ihre Geschwister in Mauretaniens nordöstlicher Sahara in Sklaverei hineingeboren. Nachdem ihr Bruder Matallah es geschafft hatte, sich zu befreien, rettete er im März 2013 auch seine Schwester mit ihren Kindern in die Freiheit.
Hoffnungslose Armut
Ein Vierteljahrhundert Dürre haben Mauretanien von einer Nomadengesellschaft zur Sesshaftigkeit hin verändert. Doch der Umbruch war schwierig und mit einer Arbeitslosenrate von 40 Prozent müssen viele Menschen mit weniger als einem Dollar am Tag überleben.
Irgendwie zurechtkommen
Am Rande der Hauptstadt Nouakchott sind Elendsviertel entstanden. Ehemalige Sklaven und die verarmte Landbevölkerung leben hier in einem Ghetto aus Wellblechhütten.
Landesweite Unterdrückung
Sklaverei ist nicht die Ausnahme in Mauretanien. Mbarka wurde als Sklavin geboren und musste einer reichen Familie in Nouakchott dienen. 2011 wurde sie mit der Unterstützung des Aktivisten Biram Abeid und seiner Organisation IRA (Initiative for the Resurgence of Abolitionism) befreit.
Der Kampf um Freiheit
Messaoud Boubacar (links) von der NGO SOS Esclaves hat bei der Befreiung Matallahs (rechts) geholfen und im Anschluss auch bei der Befreiung seiner Schwester Schweda und ihrer neun Kinder. Beide gehören zur schwarzafrikanischen 'Sklavenkaste' der Hratine, die von den weißen arabischen Berbern unterdrückt wird.
'Sklavenkaste'
Die Hratine stehen auf der untersten sozialen und wirtschaftlichen Stufe. Es gibt keine verlässlichen Statistiken über die Bevölkerungsaufteilung doch Menschenrechtsorganisationen schätzen, dass 10 bis 20 Prozent der 3,5 Millionen Einwohner Mauretaniens in Sklaverei leben.
Eine Gesellschaft ohne Väter
"In der Sklaverei sind Väter irrelevant," sagt Massaoud Boubacar von SOS Esclaves. "Es gibt die Rolle des Vaters nicht, da der Sklavenhalter die Frauen besitzt, und wenn sie schwanger werden und Kinder bekommen, dann kann er sie verkaufen oder mit ihnen machen, was er will."
Seltene Gerechtigkeit
Der 11-jährige Yarg (rechts) ist einer der wenigen ehemaligen Sklaven Mauretaniens die es geschafft haben, ihren Sklavenhalter erfolgreich vor Gericht zu bringen. Der Mann wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt - für ein Verbrechen, das normalerweise mit einem Mindeststrafmaß von zehn Jahren bemessen wird.
Kluft zwischen Arm und Reich
Mauretanien ist eines der reichsten Länder Westafrikas. Doch der Ertrag aus Fischfang und Bodenschätzen findet kaum den Weg in die breite Bevölkerung.
Kampf ums Überleben
Matallahs Familie - hier seine Frau und sein Kind - leben in bitterer Armut. Trotz der Herausforderungen haben sie sich ihre Würde und den Glauben an eine bessere Zukunft erhalten können.