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Massengrab aus dem Zweiten Weltkrieg auf der Krim entdeckt

13. April 2004
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Bonn, 12.4.2004, DW-RADIO / Ukrainisch

Auf der Krim unweit von Bachtschisaraj ist ein Massengrab mit den Überresten von Menschen gefunden worden, die von den Nazis während der Besatzung der Halbinsel während des Zweiten Weltkriegs ermordet wurden. Nur wenige Tage nach Beginn der Ausgrabungen fanden Mitglieder der gesellschaftlichen Organisation "Poschuk" die Überreste von über 50 Personen. Es berichtet Walentyn Karajwan:

Die menschlichen Überreste wurden von der Gruppe "Poschuk" in Piwdenna Balka etwa vier Kilometer von Bachtschisaraj entfernt gefunden. Festgestellt wurde, dass 1941 dort das Kommando der SS "10-A" ganze Familien friedlicher Krimbewohner, vor allem Juden und Zigeuner, erschießen ließ. Ferner ermordeten die Faschisten dort sowjetische Kriegsgefangene und politische Aktivisten. Fast ein Fünftel aller gefundenen Knochen stammen von Kindern. Wasyl Rybka, Leiter der Gruppe "Poschuk", meint, dass in Piwdenna Balka mindestens 2000 Menschen getötet wurden. Man fand heraus, dass am Ort der Massenerschießungen bereits vor 20 Jahren gegraben wurde. Räuber hatten damals nach Goldkronen und möglicherweise Waffen gesucht. Die Krim-Regierung ordnete nun eine Umbettung aller Toten an. Das erste Begräbnis mit der dazugehörigen Zeremonie ist für den Tag des Sieges am 9. Mai geplant. (MO)