ManCity mit "Sane-Tag" gegen Hoffenheim
13. Dezember 2018Leroy Sane sorgte mit seinen beiden Toren (45.+1 und 61.) dafür, dass Hoffenheim in der Gruppe F am Ende mit lediglich drei Punkten den letzten Platz belegte. Daran änderte auch der Treffer des kroatischen Vize-Weltmeisters Andrej Kramaric (16.) per Foulelfmeter nichts. Die Europacup-Bilanz der Kraichgauer bleibt desaströs: In insgesamt 14 Partien (inklusive Europa League) gab es nur einen Sieg.
"Der Stolz überwiegt heute auf jeden Fall. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und waren lange auf Augenhöhe. Wir sind verdient in Führung gegangen und haben über weite Strecken wenig zugelassen", sagte Julian Nagelsmann. Für den Trainer, der auf seinen formschwachen Kapitän und Abwehrchef Kevin Vogt verzichtete ("Er soll seine Akkus aufladen"), war es das vorerst letzte Königsklassen-Spiel mit der TSG. Der 31-Jährige betreut ab der kommenden Saison den Ligarivalen RB Leipzig.
Mehrfach rettet das Aluminium
Die Hoffenheimer mussten ohne die gesperrten Kerem Demirbay und Adam Szalai auskommen, dafür feierte der monatelang verletzte Dennis Geiger sein Comeback. City-Trainer Pep Guardiola, der mit seinem Klub am Samstag die erste Saison-Niederlage in der Premier League kassiert (0:2 beim FC Chelsea) und die Tabellenführung verloren hatte, schonte einige Stars für den harten Titelkampf auf der Insel. Die deutschen Nationalspieler Sane und Ilkay Gündogan liefen allerdings von Beginn an auf.
Vor 45.000 Zuschauern begannen die Hoffenheimer mutig. Der Außenseiter versteckte sich nicht und gewann teilweise schon in der Hälfte der Engländer die Bälle. Mittelfeldspieler Florian Grillitsch hatte bereits in der 6. Minute eine erste kleine Chance für die Kraichgauer. Kurz darauf vergab Kramaric die erste hochkarätige Möglichkeit (12.), zwei Minuten später die nächste. Nachdem Aymeric Laporte den Hoffenheimer Kapitän Benjamin Hübner im Strafraum umgerissen hatte, durfte Kramaric vom Punkt ran. Der Angreifer ließ sich nicht zweimal bitten und traf im neunten Pflichtspiel (Klub sowie Nationalmannschaft) in Folge.
Danach wurde es vor dem Hoffenheimer Tor brenzlig. Zunächst traf Gabriel Jesus nach einer Ecke per Kopf den Pfosten (19.). Zwei Minuten später sorgte John Stones nach einem Freistoß Gündogans für Gefahr. In der 34. Minute hatte die TSG erneut Glück. Joelinton lenkte einen Gündogan-Freistoß per Kopf an die Latte des eigenen Tores.
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war es dann soweit: Sane setzte einen Freistoß aus rund 25 Metern in die Maschen. Gleich nach dem Seitenwechsel vergab Laporte im Anschluss an eine Sane-Ecke eine Doppelchance (49.). Auch danach brannte es immer wieder lichterloh im TSG-Strafraum. Bei einem Konter in der 58. Minute hatte Reiss Nelson aber auch den zweiten Gäste-Treffer auf dem Fuß. Drei Minuten später schloss Sane erneut gekonnt ab.
Bitteres Aus für ZSKA
Titelverteidiger Real Madrid hat zum Abschluss der Champions-League-Gruppenphase die höchste Heimniederlage seiner Europapokal-Geschichte kassiert. Die Königlichen unterlagen mit einer stark verjüngten Elf dem russischen Vizemeister ZSKA Moskau deutlich mit 0:3 (0:2). Real hatte im eigenen Stadion international zuvor höchstens mit zwei Toren Unterschied verloren, unter anderem im Februar 2000 gegen Bayern München (2:4).
Nun aber trafen Fedor Tschalow (37.), Georgij Schtschennikow (43.) und Arnor Sigurdsson (73.) im Bernabeu-Stadion für die Russen, die schon das Hinspiel 1:0 gewonnen hatten. Moskau verpasste dennoch den dritten Platz in der Gruppe G, da Viktoria Pilsen gegen AS Rom 2:1 (0:0) gewann. Der tschechische Meister spielt somit kommendes Jahr weiter in der Europa League.
"Es ist traurig: Wir haben Real zweimal geschlagen, sieben Punkte geholt und sind dennoch Letzter und damit ausgeschieden", sagte ZSKA-Trainer Wiktor Gontscharenko. "Aber wir haben uns das selbst zuzuschreiben. Zumindest werden wir Weihnachten nach dem heutigen Sieg in einer guten Atmosphäre verbringen."
Madrids Trainer Santiago Solari schonte gegen ZSKA zahlreiche Stars - Toni Kroos wurde erst in der 58. Minute eingewechselt. Der Gruppensieg war dem spanischen Rekordmeister zwar schon vor Anpfiff nicht mehr zu nehmen, dennoch begann Real dominant und hatte alleine durch Marco Asensio vor der Pause drei gute Chancen. Dann jedoch schlug ZSKA dreimal eiskalt zu.
sw/cw (dpa/sid)