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"Mali-Einsatz so gefährlich wie Afghanistan"

3. Januar 2016

Davon geht der Wehrbeauftragte Bartels aus und fordert eine gute Ausrüstung. Am Mittwoch entscheidet das Bundeskabinett über die Beteiligung der Bundeswehr an der UN-Mission im Norden Malis.

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Bundeswehr-Ausbilder im Trainings Camp im malischen Koulikoro (Archivbild: dpa/picture alliance)
Bundeswehr-Ausbilder im Trainings Camp im malischen Koulikoro (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/P. Steffen

"Es ist zur Zeit der gefährlichste UN-Einsatz", sagte der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages der Deutschen Presse-Agentur. Die Mission in dem westafrikanischen Staat sei von der Gefahrenlage her "vergleichbar mit Afghanistan zur Zeit des Kampfeinsatzes der NATO gegen die radikalislamischen Taliban", erklärte Bartels. "Die Bundeswehr geht nicht dorthin, um gegen Terroristen zu kämpfen, aber sie kann dort auf Terroristen treffen. Das ist das Risiko."

Der SPD-Politiker forderte, dass die Bundeswehrtruppe gut ausgerüstet wird. "Es ist ein Einsatz in einem Gebiet, wo konkurrierende bewaffnete Gruppen unterwegs sind. Die UN haben dort keinen Kampfauftrag, aber sie müssen sich schützen können." Er würde empfehlen, sich dort stark aufzustellen.

Hans-Peter Bartels (Foto: picture alliance/dpa)
Hans-Peter BartelsBild: picture-alliance/dpa/K.Nietfeld

Das Kabinett will die Teilnahme von bis 650 Soldaten an der UN-Friedensmission in dem westafrikanischen Wüstenstaat an diesem Mittwoch beschließen. Im Norden des Landes kommt es immer wieder zu Angriffen islamistischer Rebellen auch auf die internationalen Truppen. Mehr als 70 Blauhelmsoldaten sind in den vergangenen drei Jahren dort getötet worden.

Bisher sind 235 Bundeswehrsoldaten an einer EU-Ausbildungsmission im relativ sicheren Süden Malis beteiligt. An der deutlich gefährlicheren UN-Mission Minusma im Norden zur Durchsetzung eines Friedensabkommens zwischen der malischen Regierung und Aufständischen nehmen dagegen bisher nur zehn deutsche Soldaten teil. Sie sind im Hauptquartier in der Hauptstadt Bamako stationiert.

Die zusätzlichen Soldaten, über deren Entsendung das Kabinett jetzt entscheiden will, sollen nach Gao im Norden, wo die Rebellen weiterhin Anschläge verüben. Der Norden Malis war vor drei Jahren vorübergehend in die Hände islamistischer Kämpfer gefallen, die nur durch eine Intervention der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich zurückgedrängt werden konnten.

Der Mali-Einsatz hat sicherheitspolitisch eine große Bedeutung. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat vor zwei Jahren bei einem Besuch der Vereinten Nationen in New York versprochen, dass sich Deutschland stärker an UN-Missionen beteiligen wird. Das will sie nun einlösen. Außerdem gilt Mali der Bundesregierung als Beweis, dass Deutschland bereit ist, mehr Verantwortung in der Welt zu übernehmen - auch in Afrika.

Der NATO-Kampfeinsatz in Afghanistan war 2014 ausgelaufen. Jetzt ist die Bundeswehr nur noch zur Ausbildung und Beratung der afghanischen Streitkräfte im Land. Insgesamt kamen in Afghanistan 55 deutsche Soldaten ums Leben.

qu/sti (dpa)