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Politik

Macron verurteilt Attacke vor Moschee

29. Oktober 2019

Zwei Senioren entdecken einen zündelnden alten Mann vor ihrer Moschee in der südwestfranzösischen Stadt Bayonne. Der mutmaßliche Rechtsextremist zögert nicht lange - und schießt. Frankreichs Präsident ist entsetzt.

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Frankreich Anschlag auf Moschee in Bayonne
Bild: picture-alliance/dpa/Chopin Jean Daniel

Der französische Staatschef Emmanuel Macron hat die Attacke vor einer Moschee in Bayonne als "abscheulich" verurteilt. Man werde Hass in Frankreich niemals tolerieren, erklärte Macron auf Twitter. Es würden alle Anstrengungen unternommen, um die muslimischen Landsleute zu schützen, fügte der Präsident hinzu.

Ein Vertreter des Islamrats CFCM bezeichnete den Angriff als "kriminell". Er beklagte, dass der Islam derzeit in Frankreich "stigmatisiert" werde. "Man muss nicht überrascht sein, dass solche Taten geschehen", betonte Abdallah Zekri.

Festnahme nach Flucht

Der Täter hatte zunächst versucht, vor der Tür der Moschee Feuer zu legen. Dabei war er von zwei älteren Männern überrascht worden, auf die er umgehend schoss, wie die zuständige Präfektur mitteilte. Bei den Opfern handelt es sich um einen 74- und einen 78-Jährigen, beide kamen schwerverletzt in ein Krankenhaus. Der Schütze zündete außerdem ein Auto an und flüchtete anschließend.

Zwei Verletzte nach Schüssen vor Moschee in Bayonne / Frankreich
Der Tatort: Bayonne liegt im französischen Teil des Baskenlandes Bild: DW

Später wurde der 84-Jährige an seinem Wohnhaus im wenige Kilometer entfernten Saint-Martin-de-Seignanx aufgegriffen. Laut Medienberichten hatte er eine Gasflasche in seinem Auto. Auch vor der Moschee sei Brandbeschleuniger gefunden worden. Nach Angaben der Polizei bekannte er sich zu der Attacke.

Le Pen distanziert sich 

Sein Motiv ist unklar. Bis zu seinem Parteiausschluss 2015 war er Mitglied des rechtsextremen Front National (heute: Rassemblement National, RN). Einst kandidierte er für die Partei sogar bei Regionalwahlen. RN-Chefin Marine Le Pen verurteilte den Angriff als "unvertretbaren Akt", der den Werten ihrer Bewegung völlig widerspreche.

Nach Informationen der Regionalzeitung "Sud Ouest" fiel der 84-Jährige in der Vergangenheit wiederholt mit fremdenfeindlichen und homophoben Äußerungen auf. Zuletzt habe er in einem Brief angekündigt, Präsident Macron verklagen zu wollen.

wa/se (afp, dpa)