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PolitikNiger

Macron: Niger hält französischen Botschafter als "Geisel"

16. September 2023

Trotz eines Ultimatums der Putschisten Ende August in Niger harrte Frankreichs Botschafter mit seinem Personal im Land aus. Dort werde er als "Geisel" gehalten, sagte jetzt der französische Präsident.

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Demonstranten vor der französischen Botschaft in Niamey
Demonstrationen vor der französischen Botschaft in der nigrischen Hauptstadt Niamey Bild: AFP

Frankreichs Botschafter in Niger ist nach Angaben des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron von der Militärregierung des afrikanischen Landes festgesetzt worden. "Während wir sprechen, haben wir einen Botschafter und diplomatische Mitglieder, die buchstäblich als Geiseln in der französischen Botschaft festgehalten werden", sagte der Präsident vor Journalisten. "Die Lieferung von Lebensmitteln wird verhindert. Sie essen Militärrationen."

Putschisten forderten Ausreise des Botschafters 

Trotz eines Ultimatums der Putschisten zur Ausreise war der französische Botschafter Ende August im Niger geblieben. Frankreich erkenne die Putschisten nicht an, hatte es geheißen. Die Putschisten seien nicht berechtigt, den Abzug des Botschafters zu fordern, da dessen Akkreditierung von den gewählten nigrischen Vertretern komme.

Demonstranten mit der nigrischen Fahne und Plakaten
Demonstranten fordern Ende August den französischen Botschafter auf, das Land zu verlassenBild: Mahamadou Hamidou/REUTERS

Vor eineinhalb Monaten hatte die Präsidentengarde im Niger Präsident Mohamed Bazoum mit einem Militärputsch abgesetzt. Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Abdourahamane Tiani, ernannte sich zum neuen Machthaber und setzte die verfassungsmäßige Ordnung außer Kraft. Für Frankreich war der Niger zuletzt ein wichtiger Partner in seinem Anti-Terror-Kampf in der Sahelzone. Paris hat im Niger und im benachbarten Tschad etwa 2500 Soldaten stationiert.

Französischer Verteidigungsattaché muss Burkina Faso verlassen 

Unterdessen verwies die Militärjunta in Burkina Faso den französischen Verteidigungsattaché aufgrund "subversiver Aktivitäten" des Landes. Emmanuel Pasquier und seine Mitarbeiter müssten binnen zwei Wochen das westafrikanische Land verlassen, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums. Zudem werde Burkina Faso "mit sofortiger Wirkung" seine Militärmission in Paris schließen, hieß es.

Wie das benachbarte Mali und Niger wendet sich auch Burkina Faso von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich und anderen westlichen Partnern ab. Nach einem Militärputsch im Herbst regiert eine Übergangsregierung mit Präsident Ibrahim Traoré an der Spitze das Land mit rund 21 Millionen Einwohnern.

nob/fab (rtr, dpa, afp)