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Noch mehr Geld?

9. Juli 2012

EZB-Präsident Mario Draghi hält sich alle Optionen offen: Obwohl die Zinsen im Euroraum gerade erst bei 0,75 Prozent festgesetzt wurden, schließt er auch eine weitere Senkung nicht mehr aus.

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ARCHIV - ILLUSRTATION - Blick auf Euro-Geldscheine, aufgenommen am 06.11.2008 in Frankfurt (Oder). Nach heftigem Streit in der EU sind die geplanten schärferen Eigenkapitalregeln für Europas Banken in Sicht. Sie sollen wie geplant Anfang 2013 in Kraft treten. Die EU-Finanzminister haben ihren Beschluss am Donnerstag (03.05.2012) in Brüssel wegen des Widerstands von Großbritannien zunächst vertagt.   Foto: Patrick Pleul dpa (zu dpa 0804 vom 03.05.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Euroscheine SeriennummernBild: dapd

"Wir legen uns vorab nie fest. Wir werden uns die Situation ansehen und uns dann Gedanken machen." Das war die Antwort des Präsidenten der Europäischen Zentralbank EZB, Mario Dragi, auf die Frage, ob eine weitere Zinssenkung durch die Zentralbank überhaupt denkbar wäre. Draghi war dies nach der Sitzung des Wirtschafts- und Währungsausschusses am Montag in Brüssel gefragt worden. Zugleich sagte der Chefökonom der EZB, der Belgier Peter Praet, in Lissabon, es gebe "kein Tabu bei den Zinsen".

Erst in der vergangenen Woche hatte die EZB den Leitzins auf seinen bisherigen historischen Tiefstand von 0,75 Prozent gesenkt und gleichzeitig den Einlagesatz (das sind die Zinsen, die Banken für ihr Geld bekommen, wenn sie es bei der EZB anlegen), auf null Prozent gesenkt. Anleger waren von der Entscheidung der letzten Woche enttäuscht gewesen, sie hatten sich eine deutlichere Reaktion der EZB erhofft. Die scheint nun nicht mehr ausgeschlossen.

Ein neuer Direktor bei der EZB

Den EU-Parlamentariern hatte Draghi vorher zugesichert, "innerhalb der Grenzen unseres Mandats alles zu tun, um die Konjunktur in der Euro-Zone zu verbessern". Die Mitglieder des Wirtschafts- und Währungsausschusses hatten Draghi bei der als turbulent beschriebenen Sitzung vorgeworfen, nicht transparent genug zu handeln. Draghi wies diese Vorwürfe zurück.

Beim Treffen der Euro-Gruppe in Brüssel ist unterdessen offenbar eine Entscheidung über einen noch vakanten Direktorenposten bei der EZB gefallen. Am Rande des Treffens wurde bekannt, dass der Luxemburger Yves Mersch im sechsköpfigen Vorstand der EZB den Platz des turnusmäßig ausgeschiedenen Spaniers Jose Manuel Gonzalez-Paramo übernehmen soll. Diese Personalie muss allerdings erst von den Staats- und Regierungschefs der EU bestätigt werden.

dk/kis (dpa/rtr)