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Ma Ying-jeou: "Straße von Taiwan soll kein potenzieller Kriegsschauplatz mehr sein"

9. Dezember 2009

Der Präsident von Taiwan, Ma Ying-jeou, hofft, "dass sich die Straße von Taiwan von einem potenziellen Kriegsschauplatz in einen Weg des Friedens und der Prosperität wandelt".

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Adrienne Woltersdorf, Leiterin der China-Redaktion der DW, und Ma Ying-jeou
Adrienne Woltersdorf, Leiterin der China-Redaktion der DW, und Ma Ying-jeouBild: DW

In einem Interview der Deutschen Welle sagte Ma: „Die Herausforderungen sind immer noch sehr groß, aber grundsätzlich stimmt die Richtung.“ Der bilaterale Handel zwischen der Volksrepublik China und Taiwan habe bereits einen Umfang von 130 Milliarden US-Dollar erreicht. „Festland-China ist unser größter Handelspartner. Wegen seiner außenpolitischen Isolation hat Taiwan keine Möglichkeit, mit einem anderen asiatischen Land ein Handelsabkommen zu schließen“, sagte Ma. Deshalb strebe sein Land ein wirtschaftliches Abkommen mit der VR China an. Ein Treffen mit Präsident Hu Jintao schloss Ma gegenüber der Deutschen Welle nicht aus. Allerdings gebe es „derzeit keinen konkreten Zeitplan dafür“.

Der Präsident Taiwans setzt auch auf eine Verbesserung der Beziehungen seines Landes zur Europäischen Union (EU). „Die EU denkt bereits sehr ernsthaft über visafreies Reisen für die Bürger Taiwans nach. Wenn das erreicht wird, bin ich überzeugt, dass mehr Menschen Europa besuchen. Vielleicht kommen auch viele nach Deutschland.“

Ma sagte im DW-Interview, dass die Wiedervereinigung Deutschlands „nicht vollständig auf Taiwan und Festland-China anzuwenden ist. Aber der Geist des deutschen Modells, etwa der gegenseitige Respekt, die Wirklichkeit anzuerkennen und gleichzeitig zusammenzuarbeiten, ist ein Wert an sich.“ Er habe den Prozess der Wiedervereinigung aufmerksam beobachtet und sei „in den vergangenen 20 Jahren 15 Mal in Deutschland gewesen“. Ma: „Den Geist kann man lernen.“

9. Dezember 2009
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