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Luis Aragonés ist tot

Stefan Nestler1. Februar 2014

Der spanische Ex-Fußball-Nationaltrainer Luis Aragonés ist im Alter von 75 Jahren gestorben. Er legte den Grundstein für die spanischen Erfolge in den vergangenen sechs Jahren - mit einem Sieg gegen Deutschland.

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Luis Aragones. Foto: Getty Images
Bild: Getty Images

Spaniens Fußball trauert um Erfolgstrainer Luis Aragonés. Nach Angaben seiner Familie und seines früheren Vereins Atlético Madrid starb Aragonés im Alter von 75 Jahren in einem Krankenhaus der spanischen Hauptstadt an einer nicht näher benannten Krankheit. Mit dem Sieg bei der Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz hatte Aragonés der spanischen Nationalmannschaft zu ihrem ersten internationalen Titel nach einer Durststrecke von 44 Jahren verholfen. Das 1:0 im Finale gegen Deutschland markierte zugleich den Beginn einer neuen Ära im spanischen Fußball. Das von Aragonés aufgebaute Team bildete den Grundstein für die Elf, die unter seinem Nachfolger Vicente del Bosque den Weltfußball dominierte und 2010 die Welt- sowie 2012 erneut die Europameisterschaft gewann.

Grundstein der Erfolgsära gelegt

"Luis war eine Schlüsselfigur in der Geschichte des spanischen Sports", würdigte Del Bosque seinen Vorgänger. "Er war es, der den Weg zur Erfolgs-Ära der Nationalelf eingeschlagen hatte." Sein Rezept: Aragonés baute die Mannschaft um die Superstars des FC Barcelona herum und übernahm das Kurzpass-System des Erfolgsklubs. Der Vertrag von Aragonés wurde nach dem EM-Gewinn 2008 nicht verlängert. Später räumte der Trainer ein, dass er gerne im Amt geblieben wäre, wenn der spanische Verband ihn darum gebeten hätte.

"Der Weise aus Hortaleza"

Zuvor hatte Aragonés acht Vereinsmannschaften trainiert, darunter Atlético Madrid, den FC Barcelona, FC Valencia und FC Sevilla. Er wurde einmal spanischer Meister und gewann viermal den Pokal. Wegen seiner reichen Trainer-Erfahrung aus rund 700 Erstligaspielen wurde Aragonés "El Sabio de Hortaleza" genannt, der weise Mann aus Hortaleza. In diesem Stadtteil von Madrid war Aragonés. 1938 geboren worden. Als Aktiver hatte Aragonés in den 1960er und 70er-Jahren mit Atlético drei Meistertitel gewonnen, elfmal spielte der Stürmer für die Nationalelf. Seinen letzten Trainerposten hatte Aragonés in der Saison 2008/2009 beim türkischen Erstligisten Fenerbahçe Istanbul, wurde dort aber vorzeitig entlassen.

sn/sw (dpa, sid)