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Lufthansa und Ufo gehen in die Schlichtung

7. September 2012

Der große Streik der Flugbegleiter zeigt Wirkung: Die Lufthansa und die Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO haben eine Schlichtung vereinbart. Die Streiks werden ausgesetzt, sagte Gewerkschaftschef Baublies.

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Ufo-Protest (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Die Lufthansa hatte zuvor eine der Kernbedingugen der Streikenden erfüllt. Das Unternehmen werde "einseitig, auf absehbare Zeit und ohne weitere Vorbedingungen auf den Einsatz von externen Kabinencrews in Berlin verzichten", erklärte Vorstandschef Christoph Franz. 200 Stewardessen der Zeitarbeitsfirma Aviation Power würden deshalb im kommenden Jahr ein Jobangebot erhalten.

Die Tarifgespräche waren vor zehn Tagen abgebrochen worden. Daraufhin gingen die Flugbegleiter drei Mal in den Ausstand. An diesem Freitag hat der Streik seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht: Nun sind die Stewardessen und Stewards bei der Lufthansa ganztägig und bundesweit im Ausstand.

Lufthansa am Boden

Laut Lufthansa mussten rund 100.000 Passagiere wegen des Streiks am Boden bleiben. Die Fluggesellschaft hatte direkt nach der Streik-Ankündigung am Mittwoch rund 1000 ihrer 1800 Flüge für Freitag gestrichen.

Lufthansa macht erste Zugeständnisse

Ufo fordert unter anderem fünf Prozent mehr Geld und keine Auslagerung von Arbeitsplätzen in Billigtochterfirmen. Die Lufthansa will nicht mehr als 3,5 Prozent mehr Gehalt bei zwei Stunden Mehrarbeit im Monat zugestehen.

Streik auch in Ägypten

Bei den neuen Gesprächen gehe es zunächst darum, die jeweiligen roten Linien zu übermitteln, sagte Ufo-Chef Baublies. Er sei aber bereit, sofort einen Schlichter zu suchen. In den Medien wurden als Schlichter ins Spiel gebracht der frühere SPD-Chef Franz Müntefering, der Hamburger Ex-Bürgermeister Henning Voscherau und der frühere Verfassungsgerichtspräsident Hans-Jürgen Papier.

Das Kabinenpersonal hat am Freitag übrigens nicht nur in Deutschland, sondern auch in Ägypten gestreikt. Dort sind die Flugbegleiter bei der ägyptischen Fluggesellschaft Egypt Air im Ausstand. Alle internationalen Flüge wurden gestrichen, darunter auch die nach Deutschland.

det/gmf (afp, dapd, dpa, rtr)