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Lufthansa-Flugbegleiter wollen streiken

28. August 2012

Bei der Deutschen Lufthansa wird gestreikt. Die Gewerkschaft Ufo rief das Kabinenpersonal nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen zu Arbeitsniederlegungen auf. Die Fluggesellschaft prüft eine Klage.

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Ein Flugbegleiter und Stewardessen der Lufthansa (Foto: dapd)
Bild: dapd

Ufo-Chef Nicoley Baublies teilte in Frankfurt am Main mit, seine Gewerkschaft befinde sich im Arbeitskampf mit der Lufthansa. "Mittelfristig wird ein unbefristeter Streik vorbereitet". Bis dahin werde es kurzfristig zeitlich begrenzte Arbeitsniederlegungen geben. Diese würden höchstens einige Stunden vorher angekündigt, sagte Baublies. Erste Aktionen könne es bereits am Mittwoch geben.

Auf deutschen Flughäfen droht Chaos

Zuvor waren die Tarifverhandlungen zwischen der "Unabhängigen Flugbegleiter-Organisation" und der Fluglinie über Vergütungsfragen, Entgelte und Gehaltsstufen gescheitert. Die Gewerkschaft hatte bereits vor Wochen bei einer Urabstimmung eine große Mehrheit für einen Streik erhalten.

Ufo gut organisiert

Der Arbeitskampf dürfte die größte deutsche Fluglinie empfindlich treffen, da die Gewerkschaft schlagkräftig ist - in der Branche wird geschätzt, das zwei von drei Flugbegleitern Ufo-Mitglied sind. Offizielle Angaben dazu gibt es allerdings nicht. Die Lufthansa hat für Streiks Notfallpläne in der Schublade. Ihr Ziel ist es, so viele Interkontinentalflüge wie möglich durchzuführen, weil das Unternehmen damit am meisten Geld verdient und die Passagiere nicht fernab der Heimat stranden sollen. Die Fluggesellschaft kündigte an, sie werde die Möglichkeit einer Klage gegen Ufo prüfen. Die Lufthansa sei gut vobereitet und bemüht, die Streik-Auswirkungen für die Fluggäste möglichst gering zu halten.

Kampf gegen Leiharbeit

Der Tarifkonflikt dauert seit gut einem Jahr an. Die Gewerkschaft fordert nicht nur höhere Gehälter, sondern stemmt sich auch gegen den Sparkurs der Lufthansa. So will Ufo den Einsatz von Leiharbeitern auf bestimmen Flügen ebenso verhindern wie Gehaltseinbußen bei der geplanten Lufthansa-Billigtochter im Europaverkehr. Hier soll das Kabinenpersonal nach dem Willen des Unternehmens wesentlich weniger verdienen. Die Einschnitte sind nach Ansicht des Managements nötig, da die Lufthansa in Europa mit Billigfliegern wie Ryanair oder Easyjet konkurriert, die dank niedriger Kosten hohe Gewinne einfliegen.

wl/sti (dpa, afp, dapd, rtr)