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Lufthansa annulliert vorsorglich

6. September 2012

1800 Flüge würde die Lufthansa am Freitag durchführen, wenn die Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO nicht zum bundesweiten Streik aufgerufen hätte. 1200 wurden nun vorsorglich schon gestrichen.

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Lufthansa-Flugzeug über roter Ampel (Foto: dapd)
Bild: dapd

Die Lufthansa habe die Zahl der Verbindungen "beherzt" und frühzeitig zusammengestrichen und hoffe, die verbliebenen 600 Flüge am Freitag durchführen zu können, teilte Deutschlands größte Fluggesellschaft mit. Die Kunden sollten sich beizeiten ein Bild machen können, sagte ein Sprecher. Bereits für diesen Donnerstag wurden im Zusammenhang mit dem 24-Stunden-Streik am Freitag knapp 50 Lufthansa-Verbindungen gestrichen. Für Samstag wurden 13 Flüge abgesagt.

Um die Streikfolgen abzumildern, könnte die Lufthansa Maschinen der Töchter AUA und Swiss einsetzen, wird spekuliert. Lufthansa-Konkurrent Air Berlin prüft für Freitag den Einsatz größerer Jets. Auch die Deutsche Bahn stellt sich auf Tausende zusätzliche Passagiere ein und will notfalls zusätzliche Züge bereitstellen.

Widerstand gegen Billigtochter

Die Gewerkschaft UFO hatte am Dienstag angekündigt, am Freitag alle Standorte der Lufthansa ganztägig zu bestreiken. Sie fordert für die Flugbegleiter fünf Prozent mehr Gehalt, das Ende der Leiharbeit und Schutz gegen die Auslagerung von Jobs. Lufthansa will den Stewardessen und Stewards maximal 3,5 Prozent mehr Geld zahlen, plant aber eine konzerninterne Billigtochter und will die Gehaltsstufen abflachen.

Abflugtafel am Flughafen Frankfurt (Foto: dapd)
Nächster Streiktag: FreitagBild: dapd

Bei der zweiten Streikwelle am Dienstag in Berlin, Frankfurt am Main und München waren mehr als 300 Flüge ausgefallen, Zehntausende Passagiere mussten umgebucht werden oder konnten gar nicht fliegen.

UFO-Chef Nicoley Baublies sagte, nach Freitag seien zunächst keine weiteren Streiks geplant, sondern eine Denkpause. Lufthansa verzichtet auf eine Klage gegen den Streik. Lufthansa-Manager Peter Gerber nannte ein gerichtliches Vorgehen gegen den Streik "aussichtslos".

wa/sti/hp (dapd, dpa)