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KonflikteSudan

Luftangriff auf Markt in Khartum

10. September 2023

Mindestens 40 Zivilisten sterben bei einem Luftangriff auf einen Markt in der sudanesischen Hauptstadt Khartum. Es handelt sich um den bislang schwersten Angriff im Bürgerkrieg, der im April ausgebrochen war.

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Sudan Rauch über Khartum
Granaten schlagen in Sudans Hauptstadt Khartum ein (Archivbild)Bild: Wang Hao/XinHua/picture alliance

Im Bürgerkrieg im Sudan sind bei einem Luftangriff auf einen Markt in der Hauptstadt Khartum Rettungskräften zufolge mindestens 40 Menschen getötet worden. Zahlreiche weitere Menschen seien verletzt worden, teilte eine Freiwilligen-Hilfsorganisation mit. Wie es in einem Facebook-Post einer Rettungsorganisation hieß, wurde ein Markt in Mayo im Süden der Hauptstadt getroffen. Es würden immer noch weitere Opfer ins Bashaer-Krankenhaus gebracht, hieß es weiter. Die Armee und die RSF-Miliz machten sich gegenseitig für den Angriff verantwortlich.

Miliz verlegt Stellungen in Wohngebiete

Es handelt sich um die größte Zahl von Toten unter der Zivilbevölkerung bei einem einzelnen Angriff seit Beginn des Bürgerkriegs zwischen der Armee und der RSF-Miliz Mitte April. Aufnahmen, die von der Freiwilligengruppe "Southern Khartoum Emergency Room" im Internet verbreitet wurden, zeigten viele verletzte Frauen und Männer sowie Leichen, die mit Tüchern verdeckt und teils aufgestapelt waren. In dem Viertel im Süden Khartums leben meist Tagelöhner, die zu arm sind, um sich eine Flucht aus der Hauptstadt leisten zu können.

Krieg im Sudan | Flüchtlinge im Tschad
Flüchtlinge aus dem Sudan im Nachbarland Tschad - 900.000 Menschen sind bereits geflohen, so die UN (Archivbild)Bild: MOHANED BELAL/AFP

Die Kämpfe im Sudan hatten sich zuletzt wieder verstärkt. Während die RSF ihre Stellungen auf Wohngebiete in Khartum und in den beiden Nachbarstädten Bahri und Omdurman ausgebreitet hat, versucht die Armee, sie mit schweren Artillerie- und Luftangriffen zurückzudrängen.

Vier Millionen Menschen vertrieben

Der Machtkampf zwischen Armee und der RSF-Miliz war im Zusammenhang mit einem international unterstützten Plan für den Übergang zu einer Zivilregierung ausgebrochen. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden durch die Kämpfe bislang über vier Millionen Menschen vertrieben, von denen mehr als 900.000 in Nachbarländer geflohen sind. Die meisten sind aus der westsudanesischen Region Darfur in den Tschad geflüchtet.

nob/uh (dpa, rtr)