"Lindenstraße": Aus für eine Ikone
16. November 2018Die Fernsehprogrammkonferenz der ARD habe sich mehrheitlich gegen eine Verlängerung des Produktionsvertrags entschieden, teilte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) in Köln mit. Die letzte Folge soll im März 2020 im Ersten zu sehen sein.
Die "Lindenstraße" sei eine Ikone im deutschen Fernsehen, sagte der Programmdirektor des Ersten Deutschen Fernsehens, Volker Herres. "Doch wir müssen nüchtern und mit Bedauern feststellen: Das Zuschauerinteresse und unsere unvermeidbaren Sparzwänge sind nicht vereinbar mit den Produktionskosten für eine solch hochwertige Serie."
"Große gesellschaftliche und politische Themen" abgebildet
WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn sagte: "So sehr der Abschied auch schmerzt, können doch alle Beteiligten sehr stolz sein, denn sie haben mit der "Lindenstraße" geschafft, was keiner anderen deutschen Serie gelungen ist: über Generationen hinweg mitten aus dem Alltag der Menschen heraus große gesellschaftliche und politische Themen abzubilden." Die "Lindenstraße" sorgte gerade in ihren Anfangsjahren immer wieder für öffentliche Debatten, etwa durch das Thematisieren von Homosexualität.
In der seit 1985 wöchentlich ausgestrahlten "Lindenstraße", die als erste deutsche Seifenoper gilt, waren hunderte Schauspieler und Zehntausende Komparsen zu sehen. Die Außenkulisse der Serie ist 150 Meter lang und befindet sich auf dem WDR-Gelände in Köln-Bocklemünd. Für die Dreharbeiten stehen ständig 100.000 Requisiten zur Verfügung.
hk/sti (dpa, afp)