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Liebermans Alleingang bei der UN

29. September 2010

Wie Israels Außenminister Lieberman seine Landsleute schockiert +++ Wer hinter dem Computerwurm Stuxnet steckt +++ Warum das Verhältnis zwischen dem Iran und Russland immer schwieriger geworden ist

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Israels Außenminister Avigdor Lieberman vor der UN-Vollversammlung (Foto:ap)
Avigdor Lieberman würde die 1,5 Millionen israelischen Araber gern loswerdenBild: picture-alliance/dpa

Vorgeschlagener Gebietstausch

Die Nahost-Friedensverhandlungen stehen auf der Kippe, noch ehe sie so richtig begonnen haben. Am kommenden Montag will Palästinenserpräsident Abbas sich mit Vertretern der Arabischen Liga abstimmen, ob eine Fortführung der Verhandlungen überhaupt noch Sinn macht. Und ausgerechnet jetzt schlägt Israels Außenminister Lieberman vor, die rund 1,5 Millionen israelischen Araber und ihre Siedlungsgebiete an den künftigen Palästinenserstaat loszuwerden.

Schädlicher Computerwurm

30.000 Computer soll der Wurm "Stuxnet" alleine im Iran lahmgelegt haben - dazu gehören insbesondere Rechner, die zur Lenkung der iranischen Ölindustrie und des iranischen Atomprogrammes gehören. Der Wurm ist anscheinend gezielt dazu entwickelt worden, Steuerungsprogramme der deutschen Firma Siemens zu befallen, die in diesen Computern installiert sind. Und während der Iran versucht, den entstandenen Schaden herunterzuspielen, rätselt die IT-Fachwelt darüber, wer einen solchen Computerwurm entwickelt haben könnte: Israel? Oder doch die USA?

Geplatzter Waffendeal

Der Iran reagierte auf den Hackerangriff halb gereizt und halb gelassen: Ernsthafte Schäden habe der Wurm in den betroffenen Industrieanlagen nicht angerichtet, deshalb sei das Ganze auch nur ein billiger Propaganda-Trick des Westens, hieß es aus dem Außenministerium. Die Cyber-Attacke ist aber derzeit nicht das einzige Ärgernis für die Regierung in Teheran. Verstimmungen mit Moskau trüben das einst so gute russisch-iranische Verhältnis. Seit kurzem sind die verschärften UN-Sanktionen gegen den Iran in Kraft, und Russland hat daraufhin beschlossen, einen bereits eingetüteten Waffendeal mit dem Iran doch noch platzen zu lassen.

Redaktion: Thomas Latschan / Ina Rottscheidt