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Leitzins bleibt auf Rekordtief

9. Januar 2014

Die Europäische Zentralbank hält an ihrem Leitzins von 0,25 Prozent fest. Sie hofft, mit den niedrigen Zinsen der kriselnden Wirtschaft einen Schub zu geben. Erste Indikatoren deuten bereits auf eine Erholung hin.

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Europäische Zentralbank bei Nacht Foto: Hannelore Foerster/Getty Images
Bild: Getty Images

Es kam wie von den meisten Finanzexperten erwartet: Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich dazu entschlossen, den Leitzins nicht weiter zu senken. Zuletzt hatten die Währungshüter den wichtigsten Zins zur Versorgung der Euro-Banken im November gesenkt und auf das aktuelle Rekordtief von 0,25 Prozent halbiert.

Die Hoffnung ist, durch den niedrigen Zinssatz die Wirtschaft in den kriselnden Eurostaaten anzukurbeln: An dem Zinssatz der EZB orientieren sich auch die Zinsen für Kreditnehmer und Sparer. Niedrige Zinsen verbilligen Kredite und sollen für mehr Investitionen sorgen.

Wirtschaft kommt nur langsam in Schwung

Trotz des niedrigen Leitzinses kommt die Konjunktur in der Währungszone nur langsam in Gang und die Kreditvergabe an Unternehmen ging auch im November deutlich zurück. Am Dienstag (7.1.2013) war bekanntgeworden, dass die Verbraucherpreise in der Euro-Zone im Dezember im Jahresvergleich jedoch lediglich um 0,8 Prozent gestiegen waren. Damit liegen sie deutlich unter dem Zielwert der EZB, die bei einer Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen spricht.

Immerhin weisen die anhaltend positiven Stimmungsindikatoren darauf hin, dass die Rezession im Euro-Raum endgültig überwunden ist. Die Stimmung in der Wirtschaft der Euro-Zone habe sich deutlich aufgehellt und ist derzeit so gut wie seit rund zweieinhalb Jahren nicht mehr. Das entsprechende Barometer sei im Dezember zum achten Mal in Folge gestiegen, teilte die EU-Kommission mit. Der Aufwärtstrend mache sich in allen Bereichen bemerkbar, bei Bereiche Industrie, Dienstleister, Einzelhandel und Bau. Auch bei den Verbrauchern besserte sich die Stimmung.

Auch Großbritannien setzt auf niedrige Zinsen

Nicht nur die EZB, auch die britische Notenbank hält an ihrem niedrigen Schlüsselzins fest. Dieser liegt seit knapp fünf Jahren bei 0,5 Prozent. Die Wirtschaftsleistung des Landes hatte im Sommer 2013 um 0,8 Prozent zugelegt, das ist das stärkste Wachstum der sieben größten Industrienationen und üblicherweise Grund für Zinserhöhungen. Der Chef der Notenbank, Mark Carney, hat jedoch die Zinspolitik an die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt gekoppelt: Erst bei einer Arbeitslosenquote von sieben Prozent soll der Zins erhöht werden. Aktuell haben 7,4 Prozent der Briten im erwerbsfähigen Alter keinen Job.

hmf/sc (afp, dpa, rtr)