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Leipzig liest und hört

Silke Bartlick26. März 2004

Mehr als 2000 Aussteller aus 29 Ländern zeigen auf der Leipziger Buchmesse ihre Neuerscheinungen. Parallel dazu findet das Lesefest "Leipzig liest" statt - mit knapp 1200 Veranstaltungen rund ums Buch.

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Vier Tage lang lockt Leipzig LesehungrigeBild: dpa
Leipziger Buchmesse, Plakat
Bild: dpa

Die Leipziger Buchmesse 2004 bleibt auf Erfolgskurs, denn mit über 2000 Ausstellern können die Veranstalter einen Zuwachs von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr verbuchen. "Besonders kleineren Verlagen bietet sich mit einem Auftritt in Leipzig ein unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis", sagt Oliver Zille, Projektleiter der Buchmesse. Die Möglichkeit, für ein überschaubares Budget Medienaufmerksamkeit zu erzielen und direkt neue Leser und Käufer zu gewinnen, ziehe zunehmend neue Aussteller in die sächsische Metropole.

Positive Prognose

Dieter Schormann, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, wertet diesen Zuspruch gar als Indiz für einen Aufschwung des in den letzten beiden Jahren krisengebeutelten Buchhandels- und Verlagswesens: "In den Verlagen ist unheimlich viel passiert. Wir haben neue Reihen und wir haben modernisierte Kauforte, die auf die Marktveränderung eingestellt haben. Und insofern bleibe ich Optimist und denke, dass ich am Ende des Jahres mindestens die 3 Prozent verkünden kann."

Besucherin auf der Leipziger Buchmesse 2004
Bild: AP

Eine Wachstumsprognose, die sicher für Gesprächsstoff während dieser Leipziger Frühjahrsbücherschau sorgen wird. Die verdankt ihren Erfolg zweifellos dem mit der Messe untrennbar verbundenen Festival "Leipzig liest", das in diesem Jahr sage und schreibe 1200 Veranstaltungen mit etwa 1000 Mitwirkenden anbietet. Neben bekannten Schriftstellern wie Christa Wolf, Günter Kunert, Peter Bichsel, Adolf Muschg, Eric-Emmanuel Schmitt, Victor Jerofejew und dem aktuellen Pulitzer Preisträger Jeffrey Eugenides stellen dabei auch zahlreiche Schauspieler und Politiker wie Helmut Kohl und Angela Merkel dem Publikum eine andere Seite ihres Könnens vor.

Hören statt Lesen

"Einen festen Platz im Buchmesse-Geschehen hat das Hörbuch. Dieser dynamisch aus der Nische expandierende Markt verzeichnet auch im zurückliegenden Jahr ein Umsatz-Plus von zehn Prozent", weiß Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Leipziger Messe GmbH. Bereits vor vier Jahren, erinnert Marzin, habe man den Trend zum vertonten Buch aufgegriffen und einen Themenschwerpunkt "Hörbücher" eingeführt. Mittlerweile sei die Messe mit über 100 Ausstellern der wichtigste Branchen-Treffpunkt für die nationalen Hörbuchverlage.

Neben diesen erstarkenden neuen Säulen, zu denen neben dem Kinder- und Jugendbuch auch die Sektion "Reisen" zählt, konzentriert sich die Frühjahrsbücherschau aber weiterhin auf traditionelle Schwerpunkte, insbesondere auf ihre Brückenfunktion nach Mittel- und Osteuropa. In zahlreichen Veranstaltungen werden die Literaturen der EU-Beitrittsländer vorgestellt und die Rolle eines größer werdenden Euopas diskutiert. "Wenn wir in einigen Wochen die osteuropäische Erweiterung haben, dann bekommt Leipzig zukünftig eine noch viel größere Bedeutung als Buchmesse", prognostiziert Schormann vom Börsenverein.