Leichtathletik: Die besonderen WM-Momente
In 47 Wettbewerben werden bei der Leichtathletik-WM in Peking Medaillen vergeben. Viel Stoff für spannende, bewegende oder kuriose Momente in Chinas Hauptstadt.
Den Moment festhalten
Mit der britischen 4 x 400-Meter-Staffel holt er hinter den USA und Trinidat & Tobago die Bronzemedaille. Danach will Martyn Rooney nur eins: einen Erinnerungs-Film drehen für sich und seine Kollegen RabahYousif, Delanno Williams und Jarryd Dunn.
Supermann im Zehnkampf
Was der Vorteil dieser höchst eigenwilligen Sonnenbrillen-Mütze sein soll bleibt ein Geheimnis. Fest steht: Es ist das Accessoire eines Super-Athleten. Zehnkampf-Dominator Ashton Eaton aus den USA ging damit in seinen zweiten Wettkampftag, an dessen Ende er seinen eigenen Weltrekord überbot. Jetzt stehen famose 9045 Punkte in der Rekordliste.
Erstes Gold für die Gastgeber
Was wie ein angenehme Freizeitbespaßung aussieht ist der Kampf um Gold über 20 Kilometer Gehen der Frauen: Als Chinas Hong Liu (l.) und Xiuzhi Lu ins Stadion zurück und hintereinander ins Ziel laufen, bricht ein Höllenlärm aus: "Es war ein Riesendruck, alle haben auf dieses Gold gewartet", sagte Liu nach dem chinesischen Doppelsieg.
Gut gepokert
Statt ihre Paradestrecke, die 200 Meter, zu laufen, tritt Allyson Felix diesmal über die 400 Meter an und gewinnt mit großem Vorsprung Gold. Danach muss die US-Amerikanerin sich erstmal ein bisschen sammeln und bestaunt mit großen Augen auf der Videowand des Stadions die eigene Leistung.
Salto rückwärts
Fast hätte die Ehrenrunde von 200-Meter-Weltmeister Usain Bolt in der Krankenstation geendet. Als er jubelnd und winkend durch das Pekinger Stadion läuft, stolpert er über einen Kameramann und geht kurz zu Boden. Nach kurzer Schrecksekunde kann der Jamaikaner seine Ehrenrunde aber fortsetzen.
Historischer Sieg
Ungläubig, fassungslos, überrascht: Gesa Felicitas Krause gewinnt über die 3000 Meter Hindernis Bronze. "Das sind Momente, von denen man träumt", so die 23-jährige Sportsoldatin. Es ist die erste Laufmedaille im Einzelwettbewerb für den Deutschen Leichtathletik-Verband seit 14 Jahren. Mit Krause hat Deutschland endlich wieder eine Weltklasseläuferin auf der Langstrecke.
Gold im Mund
Obwohl Weitspringer Fabrice Lapierre seine Goldkette fest zwischen den Zähnen hält, reicht es für ihn nicht zum Triumph. Immerhin landet der Australier hinter dem Briten Greg Rutherford auf dem Silberrang.
Durchgestartet
Der Kenianer Nicholas Bett überrascht die Favoriten im 400-Meter-Hürdenlauf. Der 23 Jahre alte Newcomer gewinnt den Finallauf und stellt nebenbei in 47,79 Sekunden eine Weltjahresbestzeit auf. Unfassbar, auch für ihn selbst.
Kemboi schreibt WM-Geschichte
Der Kenianer Ezekiel Kemboi (r.) gewinnt zum vierten Mal in Folge WM-Gold über 3000 Meter Hindernis und überflügelt damit seinen großen Landsmann Moses Kiptanui, der drei WM-Titel in Serie gewonnen hatte. Kembois Landsleute Conseslus Kipruto, Brimin Kipruto und Jairus Birech machen Kenias Vierfach-Triumph perfekt.
Bonjour tristesse
Als großer Favorit in den Wettkampf gegangen, bleibt der Traum von WM-Gold im Stabhochsprung für Olympiasieger Renaud Lavillenie erneut unerfüllt. Zu den beiden WM-Bronzemedaillen aus Berlin (2009) und Daegu (2011) sowie der silbernen aus Moskau (2013) kommt "nur" eine weitere bronzene.
Hoch hinaus
Der Spanier Adrian Valles überspringt in der Qualifikation zum Stabhochsprung der Männer scheinbar federleicht die Stange. Als Drittletzter von insgesamt 33 Teilnehmern erreicht er jedoch nicht das Finale am Montag. Die Qualifikationshöhe beträgt 5,70 Meter. Für Valles ist bei 30 Zentimeter weniger Schluss.
Durchblick nicht nötig
Zielen muss Siebenkämpferin Erica Bougard aus den USA glücklicherweise nicht, bei ihrem Versuch im Kugelstoßen. Tausende Male hat sie den Bewegungsablauf geübt, da ist mangelnder Durchblick Nebensache. Schließlich ist es nur die Weite, die zählt. Nach dem ersten Wettkampftag ist sie trotzdem nicht unter den besten zehn Athletinnen.
Was guckst du?
"Ist der sauber unterwegs?" Das scheint sich Jamaikas Sprinter Nickel Ashmeade zu fragen, bei seinem Blick auf US-Läufer Tyson Gay im Vorlauf über 100 Meter. Der war schon einmal mit Steroiden als Doper aufgeflogen, wie viele weitere Starter im Feld. Die laxe Dopingbekämpfung des Leichtathletik-Weltverbandes stand schon vor der WM in der Kritik.
Teenie düpiert die Weltspitze
Mutai, Kiprotich, Tsegay - beim ersten Wettkampf, dem Marathon, tritt die Weltspitze der Ausdauerathleten an. Am Ende aber müssen sie alle einen 19 Jahre alten Läufer aus Eritrea ziehen lassen. Ghirmay Ghebreslassie gewinnt das erste WM-Gold für sein Land überhaupt.
Lächelnde Zweite
Gerne hätte Chinas Kugelstoßhoffnung Lijiao Gong vor Heimpublikum Gold gewonnen. Mit ihrem ersten Stoß schafft sie auch 20,30 Meter und geht in Führung. Nur Deutschlands Christina Schwanitz kann sie noch überholen.