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Lego-Fälscherbande in China ausgehoben

28. April 2019

In der südchinesischen Metropole Shenzhen hat die Polizei einen Fälscherring zerschlagen, der in großem Stil Lego-Plagiate hergestellt und vertrieben hat. Sie stellte Fälschungen im Wert von 27 Millionen Euro sicher.

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Spielzeug Lego Bausteine
Bild: picture-alliance/dpa/K.J. Hildenbrand

Rund 630.000 gefälschte Produkte seien bei einer Razzia auf dem Gelände der Firma Lepin in Shenzhen entdeckt worden, teilte die Polizei in Shanghai mit. An mehr als zehn Fließbändern seien 90 Produktserien hergestellt worden. Die Ermittler nahmen vier Verdächtige fest. Die Fälschungen seien der Polizei im Oktober 2018 aufgefallen. Die "Lepin-Steine auf dem Markt waren denen von Lego extrem ähnlich", hieß es. Demnach kopierte Lepin die Spielsteine nach Entwürfen von Lego und verkaufte sie dann in ganz China.

Bilder von der Razzia, die die Polizei in den sozialen Netzwerken veröffentlichte, zeigten Produkte, die dem Original des dänischen Konzerns bemerkenswert ähnlich sind. Eine "Star Wars"-Fälschung wurde "Star Plan" genannt, ein Bausatz mit Bezug zum neuen Film "Lego Movie 2" wurde unter dem Namen "The Lepin Bricks 2" verkauft.

Niedriger Preis als Lockmittel

Der Polizeioffizier Zhong Shikai sagte der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua, die kopierten Produkte kosteten nur etwa ein Zehntel der echten Lego-Waren. Es gebe zudem große Unterschiede in der Fertigungsqualität. Der regionale Lego-Manager Robin Smith  erklärte, die Fälschungen gäben Anlass zu Sicherheitsbedenken.

Legokiste des chinesischen Herstellers "Lepin"
Original nachgeahmt: Eine "Lego"-Kiste des chinesischen Herstellers Lepin wurde in Frankfurt sichergestelltBild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

Eine Überprüfung durch die Nachrichtenagentur afp ergab, dass die Imitationen noch am Samstag auf der Online-Handelsplattform Taobao erhältlich waren. Der dänische Spielzeughersteller hat im Februar sein erstes Vorzeigegeschäft in Peking eröffnet und betreibt inzwischen auch zwei Läden in Shanghai.

Ausländische Firmen beschweren sich seit langem über das nachlässige Vorgehen gegen die verbreitete Produktpiraterie in China. Die Führung in Peking bemüht sich derzeit um die Beilegung ihres Handelsstreits mit den USA und hat zugesagt, Urheberrechte besser zu schützen. Dazu wurden unter anderem in Peking und Shanghai spezielle Gerichte eingerichtet, die sich mit dem Schutz geistigen Eigentums befassen. Im vergangenen Jahr hat die Zahl der Gerichtsverfahren wegen Urheberrechtsverletzungen in Shanghai einen Rekordwert erreicht, wie aus einem Weißbuch des dortigen Volksgerichts hervorgeht.

kle/rb (afp, xinhua)