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PolitikAfrika

Lebenslang für Burkina Fasos Ex-Präsident

6. April 2022

Blaise Compaoré hat mehr als ein Vierteljahrhundert über den westafrikanischen Krisenstaat geherrscht. Seine Regentschaft begann mit einem Mord, stellte ein Militärgericht in Ouagadougou fest.

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Blaise Compaoré auf einem Archivfoto von 2012
Blaise Compaoré auf einem Archivfoto von 2012Bild: Francois Mori/AP Photo/picture alliance

Der sozialistische Revolutionär Thomas Sankara, auch "Afrikas Che Guevara" genannt, war als Präsident von Burkina Faso im Oktober 1987 bei einem Putsch getötet worden. Der Staatsstreich brachte Blaise Compaoré an die Macht. 27 Jahre lang regierte er mit eiserner Faust. Nun sprach ein Militärgericht in der Hauptstadt Ougadougou den 71-Jährigen schuldig, an der Ermordung seines Vorgängers beteiligt gewesen zu sein.

Thomas Sankara, der erste Präsident von Burkina Faso
Thomas Sankara, der erste Präsident von Burkina FasoBild: AFP/dpa/picture-alliance

Die Richter verurteilten den Ex-Präsidenten wegen Angriffs auf die Staatssicherheit, Verbergen einer Leiche und Mittäterschaft. Während seiner Amtszeit, die bis zu einem Volksaufstand 2014 dauerte, hatte Compaoré alle Untersuchungen zum Tod seines Vorgängers unterbunden. Der Prozess wurde erst im vergangenen Oktober eröffnet, nach fast dreieinhalb Jahrzehnten.

Das Urteil erging nun in Abwesenheit des ehemaligen Staatschefs: Compaoré lebt heute im Nachbarland Elfenbeinküste im Exil - und wird wahrscheinlich nicht ausgeliefert. Die Anklage hatte 30 Jahre Haft beantragt. Mit Compaoré standen 13 weitere Angeklagte vor Gericht. Sein ehemaliger Sicherheitschef Hyacinthe Kafando sowie Armeeführer Gilbert Diendéré erhielten ebenfalls lebenslange Haftstrafen.

General Gilbert Diendéré bekam ebenfalls eine lebenslange Haftstrafe
General Gilbert Diendéré bekam ebenfalls eine lebenslange HaftstrafeBild: Sam Mednick/AP Photo/picture alliance

In den vergangenen zwei Jahren wurde Burkina Faso von dschihadistischen Anschlägen heimgesucht, bei denen Tausende von Menschen getötet und fast zwei Millionen vertrieben wurden, und es gibt keine Anzeichen für ein Abklingen der Gewalt.

rb/uh (AFP, AP, dpa)