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Laura Freigang trifft und trifft und trifft

27. November 2020

Mit einem Hattrick hat Stürmerin Laura Freigang entscheidenden Anteil am souveränen Erfolg der DFB-Fußball-Frauen im EM-Qualifikationsspiel gegen Griechenland. Die 22-Jährige will sich einen Stammplatz erarbeiten.

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Frauen, Fussball, EM-Qualifikation I Deutschland vs. Griechenland
Bild: HMB-Media/imago images

Laura Freigang weiß, wo das Tor steht. Damit erfüllt sie auch das Profil ihrer Stellenbeschreibung, denn die 22-Jährige ist eine waschechte Angreiferin. Im Verein läuft sie für Eintracht Frankfurt auf - und mit zehn Toren nach zehn Spielen führt sie die die Torjägerliste souverän an. So ist es eine fast zwangsläufige Entwicklung, dass Martina Voss-Tecklenburg Freigang auch in die Nationalmannschaft berufen hat. An diesem Freitagnachmittag hat sich die gebürtige Kielerin im EM-Qualifikationsspiel gegen Griechenland in Ingolstadt eindrucksvoll bewährt.

Beim souverän herausgespielten 6:0 (4:0) gegen die Helenen erzielte Freigang gleich drei Treffer in der ersten Hälfte und damit einen Hattrick (21., 39., 45. Minute) - in ihrem erst dritten Länderspiel. Es war der Tag der Laura Freigang. "Ich bin natürlich immer froh, wenn ich ein Tor schießen darf und mit so tollen Spielerinnen auflaufen kann", sagte die Torjägerin. "Heute können wir nicht viel meckern. Ein bisschen konsequenter in der Chancenverwertung hätten wir sein können, aber sonst war es sehr zufriedenstellend."

Die Führung für die deutsche Elf hatte Marina Hegering nach 17 Minuten erzielt. Nach der Pause trafen auch noch Linda Dallmann (73.)  und Paula Krumbiegel (90.+3). Es war der siebte Sieg ohne Gegentreffer in Folge, die gelungene EM-Qualifikation stand schon vor dieser Partie fest. 

Zweite Reihe nutzt ihre Chance

Voss-Tecklenburg hatte gegen die Griechinnen vorwiegend der zweiten Reihe im deutschen Team den Vorzug gegeben. Zum einen, um die von der Champions League beanspruchten Spielerinnen des VfL Wolfsburg und des FC Bayern ein wenig zu schonen. Zum anderen aber auch, weil sich die Bundestrainerin einen Eindruck über die Leistungsstärke der aufstrebenden Spielerinnen machen wollte.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ist zufrieden mit ihren Nachwuchsspielerinnen
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ist zufrieden mit ihren NachwuchsspielerinnenBild: picture-alliance/dpa/A. Dedert

Und vor allem Freigang nutzte ihre Chance. "Das ist das, was wir brauchen, wo sich die jungen Spielerinnen weiterentwickeln können. Deshalb werfen wir sie in diese Spiele rein. Wir brauchen mehr als elf Spielerinnen bei der EM. Laura hat das gut gemacht", lobte Voss-Tecklenburg.

Bei ihren Treffern zeigte Freigang ihren ausgeprägten Torriecher, stand stets an der richtigen Stelle und musste in allen drei Fällen nur noch verwandeln. Aber sie war auch stets anspielbar, machte in der Spitze Bälle fest, scheute zudem keinen Weg in die Tiefe, um Räume für sich selbst, aber auch für ihre Kolleginnen zu schaffen.

Dass die selbstbewusste Studentin der Sportwissenschaften über diese besonderen Torjäger-Qualitäten verfügt, hatte sie nicht zuletzt in ihrem zweiten Länderspiel beim 3:0 in der EM-Qualifikationsspiel in Montenegro gezeigt. Dort erzielte sie bereits ihren ersten Länderspieltreffer. In der Vorsaison war Freigang mit 16 Saisontreffern gemeinsam mit Nationalstürmerin Lea Schüller (FC Bayern) treffsicherste deutsche Spielerin in der Bundesliga. 

Internationale Erfahrung 

Freigang hat trotz ihres jugendlichen Alters auch schon über den (deutschen) Tellerrand geschaut und internationale Erfahrung gesammelt. Sie ging mit 18 Jahren an die Universität von Pennsylvania und spielte dort am College vor mehreren tausend Zuschauern. Völlig anders als der Liga-Alltag in Deutschland, bei dem meist nur wenige Hundert den Weg zu den Liga-Spielen finden. 

  

Freigang versucht in allen Details das Bestmögliche herauszuholen - nach dem Spiel gegen die Griechinnen zeigte sie sich selbstkritisch: "Ich tue mich manchmal noch schwer mit der Positionierung vorne. Ich will immer zum Ball, das ist vielleicht nicht immer richtig. Aber eigentlich hätte es ganz gut geklappt." Während der Corona-Pause hatte sie sogar ihre Ernährung umgestellt, sie analysiert regelmäßig ihre Spiele via Videostudium, um sich in den entscheidenden Situationen optimal zu verhalten. Laura Freigang will mit aller Macht bei der EM 2022 in England dabei sein. An diesem Freitagnachmittag hat sie ihren Willen noch einmal eindrucksvoll bekräftigt.  

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