Gedenken an Opfer des Zugunglücks
7. Juli 2014Schweigend gingen die Teilnehmer der Zeremonie in den frühen Morgenstunden über einen neuen Bürgersteig zu genau der Stelle, an der am 6. Juli 2013 um 1.15 Uhr (Ortszeit) ein Zug mit 72 Waggons, in vielen davon Rohöl, entgleist und explodiert war.
Anschließend versammelten sie sich gemeinsam mit Politikern und Offiziellen, darunter der Premierminister der Provinz Québec, Philippe Couillard, zu einem Gedenkgottesdienst in der St. Agnes Kirche.
Gedenktafel erinnert an die Toten
Bei der Enthüllung einer Gedenktafel mit den Namen aller 47 bei dem Unglück Getöteten rief Bürgermeisterin Colette Roy-Laroche dazu auf, die Gemeinschaft solle die Hoffnung bewahren, dass der Wiederaufbau ihrer Stadt gelingen werde.
Der Wiederaufbau in Lac-Mégantic gestaltet sich allerdings schwierig. So kann zum Beispiel das Gelände am Unglücksort in der Innenstadt, wo Tausende Liter Öl ausgelaufen und im Erdreich versickert sind, wegen der Verunreinigung noch nicht wieder bebaut werden.
Gerichtsverfahren und mehr Sicherheit
Nach dem Zugunglück, bei dem ein abgestellter Güterzug wegen versagender Bremsen in die Stadt Lac-Mégantic raste und explodierte, wurden die Sicherheitsstandards sowohl in Kanada als auch in den USA verschärft. Die kanadische Behörde für Transportsicherheit kündigte an, dass der Abschlussbericht in den nächsten Monaten veröffentlicht werde.
Im Zuge der Untersuchungen wurden bereits mehrere Strafanträge gestellt, unter anderem gegen den Zugführer und zwei weitere Angestellte des Unternehmens Montreal, Maine & Atlantic railway (MMA). Nach dem Unglück ging MMA bankrott und von einer New Yorker Investmentfirma aufgekauft.
Die Reparaturen an den Bahngleisen in Lac-Mégantic wurden im Herbst 2013 abgeschlossen. Seitdem fahren die Züge wieder sieben Mal pro Woche durch die Stadt.
mak/SC (rtr, dpa)