König Bolt, König Eaton
19. August 2016
Souverän hat Supersprinter Usain Bolt auch Olympia-Gold über 200 Meter gewonnen. Der Jamaikaner feierte in Rio de Janeiro seinen insgesamt achten Triumph bei Sommerspielen und kann mit der Staffel am Freitag über 4 x 100 Meter sein drittes Gold-Triple perfekt machen. Der schnellste Mann der Welt konnte am Donnerstag (Ortszeit) auf seiner Paradestrecke in 19,78 Sekunden nicht wie erhofft seinen eigenen sieben Jahre alten Weltrekord verbessern - Wind und eine feuchte Bahn ließen das nicht zu.
Silber sicherte sich der Kanadier Andre de Grasse in 20,02 Sekunden, Er hatte schon Bronze über die 100 Meter gewonnen. Bronze ging an den Franzosen Christophe Lemaitre (20,12). Der US-Amerikaner Justin Gatlin, über 100 Meter noch Zweiter, hatte das Finale verpasst.
Eaton wieder König der Athleten
Im Zehnkampf hat der US-Amerikaner Ashton Eaton seinen Olympiasieg von London wiederholt. Er setzte sich mit olympischem Rekord von 8893 Punkten gegen den Franzosen Kevin Mayer (8834) und den Kanadier Damian Warner (8666) durch. Kai Kazmirek schaffte mit persönlicher Bestleistung von 8580 Punkten einen starken vierten Platz, Arthur Abele wurde nach einem verkorksten Wettkampf nur 15. Eaton ist erst der dritte Zehnkämpfer der Geschichte mit zwei Olympiasiegen, zuletzt hatte der Brite Daley Thompson 1980 und 1984 zwei Mal in Serie triumphiert.
Deutsche Werfer und Stoßer enttäuschen
Der zweimalige Weltmeister David Storl hat im olympischen Kugelstoß-Finale nur einen enttäuschenden siebten Platz erreicht. Mit schwachen 20,64 Metern kam er nicht in Medaillennähe. "Es ging heute einfach nicht, ich bin überhaupt nicht klargekommen, es war technisch eine Katastrophe", sagte Storl in der ARD. Olympia-Gold gewann der US-Amerikaner Ryan Crouser. Ihm gelang mit 22,52 Meter zugleich der weiteste Stoß des Jahres und ein neuer Olympiarekord. Perfekt machte den amerikanischen Doppelerfolg Joe Kovacs. Der Weltmeister kam auf 21,78 Meter. Bronze sicherte sich Tomas Walsh aus Neuseeland mit 21,36 Meter.
Auch die deutschen Speerwerferinnen konnten ihr Potential nicht ausschöpfen. Linda Stahl und Christin Hussong verpassten das Finale der besten Acht, Ex-Weltmeisterin Christina Obergföll wurde Achte. Der Sieg ging an die Kroatin Sara Kolak mit einer Weite von 66,18 Meter vor der Südafrikanerin Sunette Viljoen (64,92) und Weltrekordlerin Barbora Spotakova aus Tschechien (64,80).
Gold für deutsche Paddler
Die Rennkanuten Max Rendschmidt und Marcus Groß hatten zuvor das 13. Gold für die deutsche Mannschaft geholt. Im Kajak-Zweier über 1000 Meter paddelten die Weltmeister zum Sieg. Das deutsche Duo verwies Serbien und Australien auf die Plätze. "Jaaaa, wir haben Gold! Das war ein phänomenales Rennen. Am Ende wurde es eng, aber wir haben Gold, was wollen wir mehr? Länger hätte die Strecke nicht sein dürfen, aber es hat gepasst", freute sich Rendschmidt anschließend in der ARD. Für den Deutschen Kanu-Verband ist es bereits die dritte Medaille bei diesen Spielen.
Bronze-Abschied für Hockey-Kapitän Fürste
Hart kämpfen und lange zittern mussten die deutschen Hockey-Herren um ihre Bronzemedaille. Die DHB-Auswahl setzte sich im Spiel um Platz drei gegen die Niederlande mit 4:3 im Penaltyschießen durch. Im letzten Länderspiel von Kapitän Moritz Fürste hatte es nach der regulären Spielzeit 1:1 gestanden. Jorrit Croon hatte die Niederländer in der 35. Minute in Führung gebracht, Martin Häner für den Olympiasieger von 2008 und 2012 ausgeglichen (42.).
Dank des Siegs bringen die deutschen Herren zum vierten Mal in Serie olympisches Edelmetall mit nach Hause. 2004 in Athen waren sie ebenfalls Dritter geworden. Fürste hatte kurz vor dem olympischen Bronze-Match seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekanntgegeben. Gold ging an Argentinien nach einem 4:2 im Endspiel gegen Belgien.
Medaille für deutsche Segler
Die deutschen 49er-Segler Erik Heil und Thomas Plößel haben die Bronzemedaille gewonnen. Das Duo belegte zwar im abschließenden Medal-Race nach einem verpatzten Start nur Rang acht, rettete aber dennoch Gesamtplatz drei ins Ziel. Olympiasieger wurden die Neuseeländer Peter Burling/Blair Tuke.
Mehrere Dopingfälle
Für Negativschlagzeilen sorgten mal wieder die Gewichtheber: Mit dem Kirgisen Isat Artykow muss der Bronzemedaillengewinner in der 69-Kilo-Klasse sein Edelmetall nach einem Dopingvergehen wieder zurückgeben. Artykow wurde in einer vor dem Wettkampf genommenen Probe die Einnahme der verbotenen Substanz Strychnin nachgewiesen, die als Aufputschmittel missbraucht wird.
Ebenfalls überführt ist Rennkanute Serghei Tarnovschi aus Moldau. Seine Test nach dem 1000-Meter-Rennen, in dem er Dritter geworden war, war positiv. Auch er wurde nachträglich disqualifiziert.