Direkte Kämpfe zwischen Türkei und Syrien
29. Oktober 2019Zu heftigen Kämpfen kam es nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zwischen der türkischen Armee sowie deren lokalen Verbündeten und syrischen Regierungstruppen. Mindestens 13 syrische Soldaten und 10 Kämpfer der pro-türkischen Rebellen seien dabei getötet worden. Türkische Artillerie habe die Regierungssoldaten beschossen. Die Menschenrechtsbeobachter hatten zuvor gemeldet, es habe sich um die ersten Gefechte zwischen beiden Seiten gehandelt.
Der international umstrittene Einsatz der Türkei hat zum Ziel, die syrische Kurdenmiliz aus dem Grenzgebiet zurückzudrängen. Angesichts der türkischen Offensive und des Abzugs der US-Truppen rief die Verwaltung der kurdischen Autonomieregion die syrische Armee zu Hilfe. Machthaber Baschar al-Assad entsandte daraufhin zwar Truppen an die türkische Grenze, doch vermieden beide Seiten bisher eine direkte Konfrontation.
Ankara: „Der Kampf ist nicht vorbei"
Zudem hatte die Türkei nach achttägigen Kämpfen mit der YPG eine Waffenruhe für die Region vereinbart, in der sich die kurdischen Kämpfer aus dem Gebiet zurückziehen sollen. Mit Russland vereinbarte die Türkei später eine Verlängerung der Feuerpause bis zu diesem Dienstag sowie gemeinsame Patrouillen entlang der Grenze.
Noch vor Ablauf der Waffenruhe verkündete Moskau den vollständigen Abzug der Kurdenmiliz. "Der Abzug der bewaffneten Einheiten aus dem Gebiet, auf dem ein Sicherheitskorridor geschaffen werden soll, wurde vorzeitig abgeschlossen", sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu laut russischen Nachrichtenagenturen.
84 Grenzposten entlang der Grenze
Insgesamt seien 68 Einheiten der kurdischen Kräfte mit zusammen 34.000 Kämpfern abgezogen, erklärte der Leiter des russischen Zentrums für die Wiederversöhnung der Kriegsparteien in Syrien, Juri Borenkow. Zudem erklärte er, die syrische Armee habe 84 Grenzposten entlang der Grenze mit der Türkei aufgebaut.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte, Russland habe ihn über den Abzug der "Terrorgruppen" in Kenntnis gesetzt. Erdogan hat gedroht, die Offensive wiederaufzunehmen, wenn sich die YPG nicht vollständig zurückzieht.
bri/jj/ni (afp, dpa, rtr)