Masur dirigiert Beethovens Sinfonie Nr. 4
23. Dezember 2015Einen differenzierten und feinfühligen, abgeklärten Beethoven hörte das Publikum im Münchner Gasteig vom 8.-11. Dezember 2012. Noch beim Applaus suchte Kurt Masur die Nähe zum Orchester, das er schon ein halbes Jahrhundert zuvor dirigiert hatte.
Für ihn bedeutete diese Aufführungen mit der Dresdner Philharmonie deshalb eine Art Heimkehr. Der Maestro liebte den speziellen Dresdner Klang - verkörpert sowohl durch dieses Orchester als auch durch den anderen berühmten Klangkörper der Stadt, die Staatskapelle Dresden - und erklärte im Gespräch den Unterschied zwischen den beiden.
Das Münchner Publikum feierte den Dirigenten jeden Abend mit stehenden Ovationen. Viele waren bewegt, Kurt Masur noch einmal gehört zu haben.
"Eine griechisch schlanke Maid zwischen zwei Nordlandriesen": So beschrieb der Komponist Robert Schumann die Vierte Sinfonie Ludwig van Beethovens - ein Hinweis auf den leichten, beschwingten Charakter dieses Werks, das nach der Maßstäbe setzenden Sinfonie Nr. 3, der "Eroica", und vor der opulenten Nr. 5, der "Schicksalssinfonie", komponiert wurde.
Der österreichische Dirigent und Komponist Ignaz von Seyfried charakterisierte Beethoven zu dieser Zeit als "heiter, zu jedem Scherz aufgelegt, frohsinnig, munter, lebenslustig, witzig, nicht selten satirisch" - eine Grundstimmung, die sich in seiner Vierten Sinfonie niederzuschlagen scheint.
In dieser Ausgabe hören Sie:
Ludwig van Beethoven:
Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60
Dresdner Philharmonie
Dirigent: Kurt Masur
Aufgenommen von der DW in der Philharmonie am Gasteig, München, am 9. Dezember 2012