Kurs auf den Roten Planeten
Ankunft auf dem Roten Planeten
Am ersten Weihnachtstag um kurz vor 4 Uhr öffnen sich die drei Airbags von "Beagle2". Mit ihnen hüpft er beim Aufschlag wie ein überdimensionaler Fußball mehrmals über den Marsboden, um seine Geschwindigkeit abzubremsen. Sein erstes Signal an die Bodenstation, um die sichere Ankunft zu vermelden, ist eine kurze Melodie, die eigens von der britischen Rockgruppe "Blur" komponiert wurde.
Eintritt in die Atmosphäre
Ein computergenriertes Bild der ESA zeigt, wie sich die Landeeinheit "Beagle2" mit einer Geschwindigkeit von über 20.000 Stundenkilometern in ein glühendes Geschoss verwandelt. Ein Schild schützt gegen die entstehende Reibungshitze bei Eintritt in die Marsatmosphäre, Fallschirme bremsen die Geschwindigkeit ab.
Kurz vor dem Ziel
Die Computergrafik illustriert die "Mars Express" kurz vor ihrem Reiseziel.
"Beagle2" in Aktion
Nach der Landung schätzen Wissenschaftler die Lebensdauer der "Beagle2" auf rund 180 Marstage - das entspricht in etwa sechs Erdenmonaten. Das reicht jedoch für Panoramabilder und Bodenproben. Mit einem zusätzlichen "Maulwurf-Bohrer" kann "Beagle2" in einer Tiefe von 1,5 Metern Proben entnehmen. Ziel der ganzen Aktion: Die Suche nach Leben. Vielleicht kleine grüne Männchen?
Die nächste Etappe
Am 19. Dezember hat sich "Mars Express" erfolgreich von der Landeeinheit getrennt und dann mit rund 11.000 Stundekilometern die Mars-Umlaufbahn angesteuert. Diese wird die Sonde im Januar in etwa 250 Kilometern Entfernung des Planeten erreichen.
Alles unter Kontrolle
Das Kontrollzentrum European Space Operations Center (ESOC) in Darmstadt verfolgt jeden Vorgang der "Mars Express". Darüber hinaus kontrolliert es alle Satelliten und Sonden der europäischen Raumfahrtagentur ESA.
gebremster Anflug
"Beagle2" wird im Gesteinsbecken "Isidis Planitia" landen, das tief genug für eine durch Fallschirme abgebremste und somit sichere Landung ist. Darüber hinaus könnten sich in der relativ jungen Tiefebene besonders gut Spuren potentieller Lebensformen gehalten haben.
Leben auf dem Mars?
Seit Jahrzehnten sind die Menschen vom Mars fasziniert. Dieses 1976 von der NASA aufgenommene Photo hat Spekulationen über Leben auf dem Roten Planeten angeheizt. Mit ihrer Mission "Mars Express" hoffen die Europäer heraus zu finden, ob es jemals Wasser auf dem Mars gab, eine Voraussetzung für jede Form von Leben.
Der Rote Planet
Das Archivbild vom 26. Juni 2001 zeigt den Planeten Mars in seiner bisher höchsten Auflösung, die jemals von einem Teleskosp auf der Erde gemacht wurde. Mit "Mars Express" und der Landeeinheit "Beagle 2" hoffen die Europäer auf noch detailliertere Bilder.
Auf der Suche nach Leben
Die letzten Handgriffe an der Landeeinheit "Beagle2". Die hochkomplexe Konstruktion wurde von der britischen Open University entwickelt, die führend in der Meteoritenforschung ist. An untersuchtem Marsgestein entdeckten die Wissenschaftler erstmalig Anzeichen für mögliche Lebensformen auf dem Planeten. 1996 verkündeten US-Ingenieure der NASA den Fund eines fossilen Bakteriums auf ALH 84001, einem Marsmeteoriten. Die Entdeckung erregte Aufsehen in Öffentlichkeit und Wissenschaft und warf die ewige Frage, ob es Leben auf dem Roten Planeten gibt, wieder auf.
Fertig zum Abschuss
Eine Startrakete vom Typ "Soyuz-FG" wird für den Abschuss von "Mars Express" ins All aufgerichtet. Wissenschaftler haben dafür den 2. Juni 2003 bestimmt, weil dann die Entfernung zwischen Mars und Erde relativ kurz ist. Diese Konstellation tritt nur alle 26 Monate auf.
Wasser als Indiz für Leben
Eines der Hauptaufgaben von "Mars Express" ist die Suche nach Wasser in der Nähe der Marsoberfläche. Mit dem "MARSIS Modul" können Bohrer bis in eine Tiefe von 1,50 Metern in den Boden eindringen und nach Spuren von Wasser suchen. Darüber hinaus sollen Daten über die Beschaffenkeit der oberen Kruste des Planeten gesammelt werden.
Der letzte Schritt
Ab 2. Dezember löst sich "Beagle 2" von der Muttersonde und setzt zum Landeanflug auf den Mars an.
Der Weg zum Mars
Im August hatte Mars Express bereits die Hälfte seines Weges zum Roten Paneten zurück gelegt. In diesem Monat war die Entfernung zwischen Mars und Erde die kürzeste in den letzten 60.000 Jahren.
Reiseziel Mars
Die 350 Millionen Dollar teure Reise ist die erste Mars-Mission der Europäer und benötigt sechs Monate bis zur Ankunft auf dem Roten Planeten. Am 19. Dezember 2003 hat "Mars Express" die Landeeinheit "Beagle2" ausgelagert. Seine Landung ist für den ersten Weihnachtstag vorgesehen.
Entfaltung von High-Tech
Das Forschungslabor entfaltet seine Sonnensegel wie Blütenblätter, um die Batterien an Bord aufzuladen. Dadurch wird dann auch der Roboterarm zum Leben erweckt, an dessen Ende sich eine Art Werkbank mit allen Kleingeräten befindet, die für die Experimente notwendig sind. Darunter eine Kamera, mit dem die Planetenoberfläche bis auf zehn Meter genau kartografiert werden kann. Ein Radar analysiert die Bodenbeschaffenheit in einer Tiefe von mehreren Kilometern auf der Suche nach Eis und Wasser.
Auf der Sonnenseite
Auf seiner 250 Millionen Kilometer langen Reise bezieht "Mars Express" seine Energie aus den beiden mit Solarzellen ausgestatteten Sonnensegeln. Wegen eines Kabelfehlers können derzeit nur 70 Prozent der Sonnenenergie verwertet werden, trotzdem läuft bis jetzt alles nach Plan.
Bilder aus 5,5 Millionen Kilometern Entfernung
Am 1. Dezember hat "Mars Express" die ersten Bilder vom Roten Planeten gesendet. Die Aufnahme stammt von einem der wichtigsten Instrumente an Bord, einer hochauflösenden Kamera, mit der die Planetenoberfläche auf bis zu zehn Metern genau kartografiert werden kann. Das Gerät wurde von der FU Berlin und dem Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) entwickelt.
Arbeiten an der "Beagle2"
Ingenieure der Universität in Milton Keyes, England, begannen erst im Sommer 2002 mit der Konstruktion der Landeeinheit "Beagle2". An Design und Bau von "Mars Express" waren eine Vielzahl von Forschungsinstituten und insgesamt 24 Unternehmen aus 15 Ländern in Europa und den USA beteiligt. "Wenn die Sonde auf dem Mars landet, hoffen wir, endlich die ewige Frage beantworten zu können: Gibt es oder hat es jemals Leben auf dem Mars gegeben?", teilte Professor Colin Pillinger von der englischen Universität mit.
Der Weg zur Rampe
Bereits am 2. Juni 2003 hatte die europäische Weltraumagentur ESA (European Space Agency) "Mars Express" vom Weltraumbahnhof Baikonur in der ehemaligen Sowjetrepublik Kasachstan ins All geschickt.