Kunstmäzen Corboud gestorben
6. März 2017Die großzügige Dauerleihgabe von mehr als 170 bedeutenden Kunstwerken haben Gérard J. Corboud unsterblich gemacht. 2001 übergab der Unternehmer und Kunstsammler die hochkarätigen Gemälde des Impressionismus und Spätimpressionismus an die Stadt Köln, der Geburtsstadt seiner Ehefrau Marisol und über viele Jahre gemeinsamer Wohnort. Seither trägt das Wallraf-Richartz-Museum den Zusatz "Fondation Corboud".
"Sein Name wird auf ewig mit dem Museum (...) verbunden bleiben", sagte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Durch eine großherzige Stiftung habe Corboud vielen Kölnern, aber auch internationalen Besuchern einen Blick auf weltbedeutende Werke der Kunstgeschichte ermöglicht, die in dieser Qualität sonst nur in internationalen Museen erlebbar seien, so die Oberbürgermeisterin. Die impressionistische Sammlung des Museums ist eine der größten deutschlandweit.
Wie die Stadt Köln jetzt mitteilte, ist der Gérard J. Corboud am Sonntag im Alter von 91 Jahren in der Schweiz gestorben. Der Kunstsammler wusste um die Einzigartigkeit seiner Sammlung. Bei einem Besuch vor zwei Jahren sagte er, dass er sich eine solche heute nicht mehr leisten könnte. "Nicht mehr zu bezahlen", sagte er. "Heute ist es unmöglich - außer für ein paar immens reiche Leute, die es eigentlich mehr als Geldanlage nutzen."
Das Verhältnis zur Stadt Köln war dabei nicht immer harmonisch. Da das Wallraf-Richartz-Museum für die umfangreiche Sammlung zu klein geworden war, sollte schon länger ein Erweiterungsbau realisiert werden. Doch es kam immer wieder zu Verzögerungen: Selbst die Grundsteinlegung anlässlich des 90.-ten Geburtstags des Kunstsammlers konnte nicht stattfinden. Oberbürgermeisterin Reker versprach nun, dass sie alles tun werde, damit dieses Projekt in Corbouds Sinne "zu einem guten Ausgang gebracht wird".
nw/wl (epd, dpa, KNA)