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Kroatiens Ministerpräsident unter Beschuss

19. Februar 2002

– Vorsitzender der Serben in Kroatien kritisiert fehlenden Mut bei der Lösung von Minderheitenproblemen

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Belgrad, 17.2.2002, BETA, serb.

Der Vorsitzende des Serbischen Nationalrates in Kroatien, Milorad Pupovac, hat die kroatische Regierung beschuldigt, dass sie bei der Lösung der Minderheitenprobleme keinen Mut zeigt. Die Regierung von Ministerpräsident (Ivica – MD) Racan habe "der Hysterie gegen die Minderheiten zuviel Raum gelassen. Diese Hysterie ist in den vergangenen zehn Jahren von der Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) verbreitet worden", sagte Pupovac der Novi Sader Zeitung "Dnevnik".

"Der kroatische Ministerpräsident hat die Stimmen der Serben in Kroatien gerne genommen und gedacht, dass er ihnen gegenüber gar keine Verpflichtungen hat." Racans Partei habe eine große Verantwortung für den Krieg in Kroatien. Seine Sozialdemokratische Partei habe der serbischen Minderheit kurz vor dem Krieg die kalte Schulter gezeigt", sagte Pupovac.

Es sei unzulässig, dass der kroatische Premier schweigt, wenn über den Schutz der nationalen Minderheiten oder über Prozesse gegen Kriegsverbrecher gesprochen wird. Serbische Häuser in Kroatien würden nicht renoviert und Serben bekämen keine Genehmigung dafür. Pupovac beschuldigte Kroatien, Mittel internationaler Geldgeber für den Kauf serbischer Häuser oder für den Bau von Häusern für die angesiedelten bosnischen Kroaten zu verwenden, was ein weiterer Beweis für die Diskriminierung der Serben darstelle. (fp)