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Kosovo-Ombudsmann warnt Belgien, Deutschland, Norwegen, Schweden und die Niederlande vor Abschiebung von Roma und Ashkali

3. Juni 2004
https://p.dw.com/p/58S0

Bijeljina, 1.6.2004, SRNA, serb.

Der Kosovo-Ombudsmann Marek Nowicki hat die Minister Belgiens, Deutschlands, Norwegens, Schwedens und der Niederlande aufgefordert, ihre Entscheidungen über die Abschiebung von Roma und Ashkali aus dem Kosovo, die Asyl in den betreffenden Staaten beantragt hatten, zu überdenken. Das meldet der SRNA-Korrespondent in Straßburg. "Die Lage hat sich in jüngster Zeit derart verschlechtert, dass weder UNMIK noch die örtliche Polizei in der Lage sind, die Sicherheit der Angehörigen dieser nationalen Minderheiten zu garantieren", so Nowicki in einem Brief.

Der Kosovo-Ombudsmann erinnert daran, dass während der jüngste Unruhen in Kosmet zwischen dem 17. und dem 20. März "die wütenden Massen Angriffe organisiert haben, nicht nur gegen Serben, sondern auch gegen Angehörige anderer nationaler Minderheiten". Nowicki weist auf das Beispiel von Vucitrn (alban. Vushtrri – MD) hin, wo alle albanischen Familien aus ihren Häusern, die daraufhin angezündet wurden, vertrieben wurden.

Diese Menschen hätten keinen Ort, wo sie hingehen könnten und hielten sich gegenwärtig im Stützpunkt der französischen KFOR auf. "Die Lage sei so ernst, dass sie sich nur unter Begleitschutz fortbewegen können", so Nowicki.

Nach Angaben des Kosovo-Ombudsmanns würde die Rückkehr von Roma und Ashkali in das Kosovo nach gegenwärtigem Stand ihre Sicherheit gefährden und ein solcher Beschluss stünde im Widerspruch zu den Menschenrechtsstandards. (MK)