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Kosovarischer Zeitung Bota Sot drohen Sanktionen der OSZE

25. Juli 2002

– Das Blatt hatte einen Politiker und einen früheren UCK-Führer mit Morden während des Kosovo-Konflikts in Verbindung gebracht

https://p.dw.com/p/2VXC

Belgrad, 25.7.2002, B92, engl.

Der Tageszeitung BOTA SOT aus Pristina drohen Sanktionen wegen Artikeln, in denen die Zeitung im Juni ein Mitglied des Präsidiums des Parlaments von Kosovo und einen früheren Rebellenkommandanten mit einer Reihe von Mordfällen und anderen kriminellen Aktivitäten während des Krieges in der Provinz in Verbindung gebracht hatte.

Der Medien-Anhörungsausschuss Kosovos gab einer Beschwerde von Xhavit Haliti und Salih Lajci statt, die argumentiert hatten, die Berichte hätten ihr Leben und das ihrer Familienangehörigen bedroht. Haliti gehört dem neunköpfigen Präsidium des Kosovo-Parlaments und der Demokratischen Partei Kosovos an, die vom früheren Kommandeur der Kosovo-Befreiungsarmee, Hashim Thaci, angeführt wird. Lajci hatte die Einheit Rebellenarmee in Pec (alban. Peja – MD() angeführt und ist jetzt Offizier des Kosovo-Schutzkorps (...).

Bota Sot ergreift gewöhnlich Partei für die Demokratische Liga Kosovos von Ibrahim Rugova (...).

Bei der heutigen Anhörung bestritten die Redakteure der Zeitung jedwedes Fehlverhalten und auch, dass die beiden Männer durch die Artikel in Gefahr gebracht worden seien. Der Ausschuss befand jedoch einstimmig, dass Bota Sot gegen die Bestimmungen der UN-Mission verstoßen habe, "denen zufolge Zeitungen es unterlassen sollten, Informationen zu veröffentlichen, die geeignet sind, eine ernste Bedrohung für Leben und Sicherheit darzustellen", heißt es in einer Erklärung der OSZE. Der Ausschuss forderte, dass der Medienkommissar bei der Bestrafung der Zeitung die "lange Geschichte der Missachtung der Mediengesetze" durch Bota Sot in Betracht ziehe. (MK)