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Korruptionsvorwürfe gegen Hochtief-Tochter

3. Oktober 2013

Das australische Tochterunternehmen des Baukonzerns Hochtief steht unter Druck: Die Firma soll jahrelang Schmiergelder bezahlt haben. Die Aktie verlor inzwischen rund ein Zehntel ihres Wertes.

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Die Zentrale des Baukonzerns Hochtief Building in Essen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/dpaweb

Die Mediengruppe Fairfax hatte unter Berufung auf interne Unterlagen berichtet, dass Korruption und Bestechung unter dem früheren Management der Hochtief-Tochter Leighton Holdings weit verbreitet gewesen seien. So hätten Führungskräfte von Plänen gewusst, in Indonesien, Malaysia und dem Irak Schmiergeld zu zahlen.

Die australische Polizei ermittelt wegen mutmaßlicher Korruption im Zusammenhang mit Aufträgen aus dem Irak, nachdem Leighton bereits 2011 von einem möglichen Verstoß gegen Regeln berichtet hatte. Am Donnerstag erklärte die Hochtief-Tochter, über neue Verstöße oder Vorwürfe sei ihr nichts bekannt. Von einem ehemaligen Mitarbeiter fordere der Baukonzern umgerechnet 3,9 Millionen Euro Schadenersatz, da er seine Pflichten bei einem Bauprojekt in Indonesien verletzt habe. Weitere Einzelheiten zu den Vorfällen im Irak und in Indonesien wollte Leighton nicht nennen, da diese derzeit gerichtlich untersucht würden. Leighton erklärte, die Vorfälle im Irak und Indonesien seien "außergewöhnliche Einzelfälle".

Anleger ziehen sich zurück

Die Schmiergeld-Berichte haben die Aktie von Leighton Holdings auf Talfahrt geschickt. An der Börse in Sydney verloren die Papiere des größten australischen Baukonzerns gut zehn Prozent. Analysten zeigten sich dennoch gelassen. Die Vorwürfe beträfen nur das frühere Management und Leighton habe Schritte unternommen, um die Unternehmensführung zu verbessern, sagte Simon Fitzgerald, Analyst von Moelis Australia Securities.

"Das sind alte Nachrichten neu aufgewärmt", sagte Don Williams vom Vermögensverwalter Platypus Asset Management. Leighton ist mehrheitlich im Besitz von Hochtief und einer der wichtigsten Wachstumsbringer des Essener Konzerns. Die in Australien, Asien und im Nahen Osten tätige Hochtief-Tochter verbuchte 2012 einen Gewinn vor Steuern von 411 Millionen Euro. Damit steuerte Leighton den Löwenanteil des Gewinns vor Steuern bei, der im Hochtief-Konzern bei 546 Millionen Euro lag. Am Donnerstag büßte die Hochtief-Aktie 0,6 Prozent ein. Hochtief ist eine Tochter der spanischen ACS.

rbr/re (dpa, rtr)