„Kolumbien ist ein transfeindliches, gewalttätiges und sexistisches Land. Eine Transfrau in Kolumbien zu sein, ist wie ein Todesurteil,” sagt Alexandra Colmenares aus Bogotá in Kolumbien. Sie ist 26 Jahre alt und eine Transfrau.
Gerade einmal 35 Jahre ist die durchschnittliche Lebenserwartung von Transfrauen in Lateinamerika. Die LGBTQ+-Community in Kolumbien hat lange für Anerkennung gekämpft. Auf dem Papier haben sie viele Rechte, gesellschaftlich aber erleben sie Hass und Ablehnung. Weil sie kaum Zugang zu geregelter Arbeit haben, leben viele von ihnen von der Sexarbeit. Doch sei ist gefährlich, sagt Alexandra Colmenares.
„Man weiß nicht, ob man Sex haben wird oder umgebracht wird. Ich habe gelernt, dass man immer als Erstes das Geld fordert. Und ich musste meine eigenen Methoden finden, um Sexarbeit zu machen.“
Alexandra Colmenares wusste schon als Kind, dass sie weiblich ist. Geschlechtliche Selbstbestimmung ist aber nur in weniger als 20 Ländern weltweit möglich. Und selbst das schützt nicht vor Diskriminierung.
Sie arbeitet auch für eine NGO, Red Comunitaria Trans, und hilft anderen Sexarbeiterinnen. Viele von ihnen erleben regelmäßig Gewalt, auch durch die Polizei. Doch trotz aller Gefahren und Herausforderungen ist Alexandra Colmenares von ihrem Weg überzeugt.
„Ich bin sehr stolz auf die Entscheidungen, die ich getroffen habe. All die Höhen und Tiefen haben mir geholfen zu verstehen, dass das Leben nicht immer rosig ist oder das, was man sich vorstellt. Ich bin die Frau meiner Träume geworden.”