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Klirrende Kälte im Nordosten der USA

4. Januar 2014

Ein gewaltiger Schneesturm hat den Nordosten der USA teilweise lahmgelegt. Tausende Flüge mussten abgesagt werden. Bereits 13 Menschen seien ums Leben gekommen, berichteten die Behörden.

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Schneesturm an der US-Ostküste (Foto: picture alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Schneechaos in den USA

Der nationale Wetterdienst gab Unwetterwarnungen für ein Gebiet von Chicago entlang der Ostküste bis hin zur Hauptstadt Washington aus. Mehrere Bundesstaaten riefen den Notstand aus. Die Temperaturen liegen in vielen Gebieten an der Ostküste weit unter null Grad Celsius. In New York sollten die Temperaturen auf minus 25 Grad sinken. Selbst der Norden des Sonnenstaates Florida muss sich laut staatlichem Wetterdienst auf eisige Temperaturen einstellen.

Die Windgeschwindigkeiten des Schneesturms mit dem Namen "Hercules" liegen örtlich bei mehr als 100 Stundenkilometer, vielerorts fielen bis zu 60 Zentimeter Neuschnee. Etwa 100 Millionen Einwohner leben in der Unwetterzone - damit ist ein Drittel der Gesamtbevölkerung der USA vom Schneesturm betroffen.

Massive Einschränkungen im Verkehr

Mehr als 4000 Flüge wurden landesweit am Freitag (Ortszeit) komplett gestrichen, rund 10.000 kamen verspätet an. Manche Flughäfen wie beispielsweise John F. Kennedy in New York stellten ihren Betrieb zeitweise ganz ein. Die drei New Yorker Großflughäfen hatten sich auf die Versorgung gestrandeter Passagiere vorbereitet: "Wir haben an jedem Flughafen Hunderte Feldbetten, sollte sich jemand entscheiden, die Nacht hier zu verbringen", sagte ein Flughafensprecher. In Philadelphia starb dem Sender NBC News zufolge ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung an einer Streusalzmaschine. In Chicago rang ein Mann mit dem Tod, nachdem ihn die Feuerwehr aus dem eiskalten Lake Michigan gezogen hatte. Weitere Todesfälle, unter anderem Folgen von Verkehrsunfällen, wurden dem Winterwetter zugerechnet.

Notstand in mehreren Bundesstaaten

Die Vereinten Nationen in New York und viele öffentliche Einrichtungen in New Jersey, New York und Massachusetts, wie etwa Schulen, blieben geschlossen. Die Bundesstraßen östlich von New York und südlich von Albany wurden für den regulären Verkehr gesperrt.

Die Gouverneure von New York und New Jersey hatten für ihre Bundesstaaten den Notstand ausgerufen und die Bürger aufgefordert, zu Hause zu bleiben. "Lassen Sie Ihr Auto stehen. Wenn Sie nicht nach draußen müssen, gehen Sie bitte auch nicht raus", sagte der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio nach einer Sitzung des Sondereinsatzstabs.

Eiskalte Wellen schlagen an Land (Foto: reuters)
Eiskalte Wellen schlagen an LandBild: Reuters

Die Schneefälle in New York gelten als erster Test für den neuen Bürgermeister de Blasio, der sein Amt Anfang Januar angetreten hatte. Der hatte sich nach einem Schneesturm im Jahr 2010 kritisch über die Arbeit seines Vorgängers Michael Bloomberg geäußert.

Weil in den USA Stromleitungen häufiger als etwa in Deutschland noch über der Erde verlaufen, werden viele Stromausfälle erwartet. Eis und umstürzende Bäume sind oftmals die Ursache, dass Zehntausende auch in Städten wie Washington tagelang ohne Strom sind.

Schneefräsen in New York - keine Ende in Sicht (Foto: Getty images
Schneefräsen in New York - keine Ende in SichtBild: Getty Images

Auch das Auswärtige Amt in Berlin machte in seinen Reisehinweisen auf Flugausfälle und Verspätungen in den USA aufgrund der Schneestürme aufmerksam. Das Ministerium empfiehlt Reisenden außerdem, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen und den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten.

qu/cw (dpa, afp, rtr)