Kittel holt Rosa beim Giro d'Italia
8. Mai 2016Zwei Etappensiege und das Rosa Trikot auf den Schultern: Sprintstar Marcel Kittel ist der große Gewinner des Auftakt-Wochenendes beim 99. Giro d'Italia. Am Sonntag siegte der Kapitän des Teams Etixx-QuickStep auf der 190 Kilometer langen dritten Etappe von Nimwegen nach Arnheim und übernahm als erster deutscher Radprofi seit zehn Jahren das begehrte "Maglia Rosa" des Gesamtführenden. Kittel hatte bereits am Samstag das zweite Teilstück über ebenfalls 190 Kilometer von Arnheim nach Nimwegen souverän für sich entschieden.
Kittel war angesichts zuletzt starker Leistungen schon im Vorfeld als Sprintfavorit der Italien-Rundfahrt ausgemacht worden - und hielt dem Druck stand. Auch André Greipel, im Vorjahr immerhin vierfacher Etappensieger der Tour de France und ein mehr als fähiger Rivale Kittels, hatte seinem Landsmann in den Niederlanden nichts entgegenzusetzen. Im Gegenteil. In seiner Dominanz erinnerte Kittel an die Erfolgsjahre 2013 und 2014, in denen er bei den Sprintankünften nur selten zu schlagen war. Das Seuchenjahr 2015, als ihn eine hartnäckige Viruserkrankung weit zurückwarf, ist für Kittel nach dem Giro-Auftakt endgültig vergessen.
Ein Sieg für die Geschichtsbücher
Nach dem ungefährdeten Erfolg am Sonntag klopfte ihm Greipel anerkennend auf den Helm, kurze Zeit später nahm er auf dem Podium das Rosa Trikot entgegen. Als bislang letzte Deutsche hatten Stefan Schumacher und Olaf Pollack im Jahr 2006 das Maglia Rosa getragen. Einschließlich Kittel ist das Kunststück bisher nur sieben deutschen Fahrern gelungen. Mit seinem vierten Giro-Etappensieg zog Kittel zudem mit Rekordhalter Rudi Altig gleich, der zwischen 1966 und 1967 ebenfalls vier Teilstücke für sich entschieden hatte.
Kittel tauschte das Rote Trikot des besten Sprinters mit dem "Maglia Rosa" des Führenden der Gesamtwertung. Am Montag steht für die Fahrer der Transfer nach Italien an, wo am Dienstag die 4. Etappe über 200 Kilometer von Catanzaro nach Praia a Mare führt.
ck/tk (sid, dpa)