Kind überlebt Flugzeugabsturz in Tripolis
12. Mai 2010Der Airbus A330 war im Landeanflug auf den Flughafen der libyischen Hauptstadt Tripolis, als sich das Unglück ereignete. Er stürzte am Mittwochmorgen (12.05.2010) um 6 Uhr auf dem Flughafengelände, direkt neben der Landebahn ab.
An Bord waren 93 Passagiere und elf Besatzungsmitglieder. Nur ein Junge aus den Niederlanden hat überlebt. Er wurde nach Regierungsangaben schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr bestehe nicht. Die Maschine wurde nach Angaben von Reportern vor Ort völlig zerstört.
War technischer Defekt die Ursache?
Weshalb der Pilot die Landebahn verfehlte, war zunächst unklar. Der Nachrichtensender Al-Arabija berichtete unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde in Tripolis, kurz vor der Landung sei ein technischer Defekt in der Maschine festgestellt worden. Das wurde von der Fluggesellschaft bisher nicht bestätigt. Gestartet war die Maschine mit der Flugnummer 8U77 am Dienstagabend in Johannesburg in Südafrika.
Unter den Passagieren sollen viele Libyer und Niederländer gewesen sein. Ob auch Deutsche unter den Opfern sind, war zunächst unklar. Das Auswärtige Amt teilte mit, die deutschen Botschaften in Libyen und Südafrika bemühten sich um rasche Aufklärung.
Bundespräsident Horst Köhler sprach Libyens Staatschef Muammar al-Gaddafi in einem Beileidsschreiben seine Anteilnahme aus. Sein Mitgefühl gelte auch den Angehörigen der Opfer, schrieb er.
Reporter beobachteten am Flughafen, der etwa 20 Kilometer von Tripolis entfernt liegt, verstärkte Sicherheitsmaßnahmen. Zahlreiche Krankenwagen und Fahrzeuge des Zivilschutzes waren am Unglücksort im Einsatz.
Die libysche Fluggesellschaft Afriqiyah Airways wurde im April 2001 gegründet und begann ihren Betrieb mit fünf geleasten Maschinen. Inzwischen verfügt sie nach eigenen Angaben über eine Flotte von Airbus-Flugzeugen. 2007 unterzeichnete die Fluglinie einen Vertrag über den Kauf von elf neuen Airbus-Maschinen.
Autor: Marcus Bölz (rtr, afp, apn)
Redaktion: Ursula Kissel