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Keine Homo-Ehen in Kroatien?

1. Dezember 2013

Nicht nur in Russland müssen Homosexuelle um ihre Rechte bangen. Auch in dem neuen EU-Mitglied Kroatien sind schwule und lesbische Paare in der Defensive. Nun wurde sogar über das Verbot der Homo-Ehe abgestimmt.

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Unterschriftensammlung zur Vorbereitung des Referendums (Foto: Getty)
Unterschriftensammlung zur Vorbereitung des ReferendumsBild: STR/AFP/Getty Images

Kulturkampf in Kroatien

Kroatien ließ seine Bürger an diesem Sonntag darüber entscheiden, ob das christliche Ehemodell in der Verfassung verankert werden soll. Die Volksabstimmung galt als Kräftemessen zwischen der katholischen Kirche des Landes und der linken Regierung, auf deren Seite die meisten Medien und Intellektuellen stehen. Die Kritiker sehen durch den geplanten Verfassungszusatz die Minderheitenrechte verletzt sowie die Gleichberechtigung Homosexueller gefährdet.

Auf Betreiben einer konservativen Initiative soll in der Verfassung festgeschrieben werden, dass der Bund der Ehe nur zwischen einem Mann und einer Frau eingegangen werden kann. Die katholische Kirche unterstützt das Vorhaben. In Umfragen zeichnete sich eine deutliche Mehrheit für das Verbot der Homo-Ehe ab. Die Regierung lehnt die Initiative als diskriminierend ab; sie hatte einen Gesetzesentwurf für eingetragene Partnerschaften homosexueller Paare angekündigt.

Minderheitenrechte schützen

Mehr als tausend Aktivisten hatten am Vortag für die Rechte von gleichgeschlechtlichen Paaren demonstriert. Nach einem mehrstündigen Protestmarsch durch die Hauptstadt Zagreb entrollten sie vor dem Parlamentsgebäude eine riesige Regenbogenfahne. "Wir fordern die Wähler dazu auf, die Minderheitenrechte zu schützen, so dass niemand in Kroatien zu einem Bürger zweiter Klasse wird", rief die Aktivistin Sanja Juras ihren Mitstreitern zu.

ml/re (dpa afp)