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Kein Favorit im Duell Tschechien gegen Portugal

Arnulf Boettcher20. Juni 2012

Nach 24 Gruppen-Spielen beginnt bei der EM endlich die K.o.-Phase. Acht Teams dürfen noch vom Titel träumen. Den Auftakt im Viertelfinale machen an diesem Donnerstag Tschechien und Portugal.

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Portugals Cristiano Ronaldo. (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa

Darauf haben viele Fans lange gewartet. Bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine beginnt an diesem Donnerstag (21.06.2012) nach fast zweiwöchiger Gruppenphase endlich das Viertelfinale. Nicht mehr taktische Spielereien oder die Tabellen-Arithmetik zählen, sondern das direkte Duell – mit der dramatischen Entscheidung möglicherweise erst nach Verlängerung und Elfmeterschießen. Deutschland trifft dabei auf Griechenland, Titelverteidiger Spanien spielt gegen Frankreich und England im Klassiker gegen Italien.

Deutscher Fan mit dem Schal "Auf geht's" (Foto: dapd)
Jetzt geht die EM erst richtig losBild: dapd

Das erste Viertelfinale in Warschau (20:45 Uhr MESZ) ist dabei nicht unbedingt eine Partie, mit der viele Experten gerechnet haben. Tschechien hat sich überraschend als Sieger der Gruppe A gegen Russland, Polen und Griechenland durchgesetzt. Und Portugal gehörte in der "Todesgruppe" B mit Deutschland, Dänemark und den Niederlanden auch nicht zu den Topfavoriten aufs Weiterkommen.

Rosicky hofft auf Einsatz

Bei den Tschechen ist der schwache EM-Start mit dem 1:4 gegen Russland längst vergessen. Es folgten das 2:1 gegen Griechenland und das 1:0 gegen Polen. Der Gruppensieg war perfekt, und jetzt hoffen alle auf eine Wiederholung der Geschichte. "Ich hätte nichts dagegen, wenn wir es wie die Mannschaft von 1996 machen", sagte Trainer Michal Bilek. Vor 16 Jahren hatte Tschechien ebenfalls im Viertelfinale 1:0 gegen Portugal gewonnen und war erst im Endspiel an Deutschland gescheitert.

Wichtigste Aufgabe bei der Neuauflage des Viertelfinals sei es, Superstar Cristiano Ronaldo auszuschalten. "Wenn er einmal Tempo aufgenommen hat, ist er nicht mehr zu stoppen. Aber er ist nicht Portugals einziger gefährlicher Spieler, darauf müssen wir uns einstellen", sagte Bilek. Der Trainer setzt erneut auf die beiden Wolfsburger Petr Jiracek und Vaclav Pilar. Zudem haben die Tschechen mit Petr Cech einen Weltklassekeeper im Tor. Schwachpunkt bleibt die Offensive. Altstar Milan Baros ist derzeit außer Form.

Tschechiens Torhüter Petr Cech mit Kopfschutz. (Foto: dpa)
"Do toho!" - Auf geht's. Tschechiens Torhüter Petr Cech hatte großen Anteil am Viertelfinaleinzug seines TeamsBild: picture-alliance/dpa

Spielmacher Tomas Rosicky sitzt erst einmal nur auf der Ersatzbank. Der 31 Jahre alte Ex-Dortmunder hatte sich im zweiten Vorrundenspiel gegen Griechenland an der Achillessehne verletzt und die anschließende Partie gegen Polen verpasst. Für die Begegnung gegen Portugal sieht Rosicky sein Team als Außenseiter, er fühlt sich in dieser Rolle aber wohl. "Auch gegen Polen waren wir nicht die Favoriten. Das ist unsere Chance, und für diese Chance werden wir kämpfen", sagte der Arsenal-Profi.

Portugals Traum

Die Portugiesen haben mit dem Viertelfinale ihr erklärtes "Mindestziel" bereits erreicht. Aber nach der Vize-Europameisterschaft 2004 und Platz drei bei der WM 2006 soll nun endlich der erste große internationale Titel her. "Ich habe mit Chelsea die Champions League gewonnen, obwohl uns keiner für den Favoriten hielt. Das ist jetzt genauso", sagte Raul Meireles, Teamkollege von Petr Cech beim FC Chelsea. "Wir wollen den Finalsieg, den Traum aller Portugiesen, in Angriff nehmen", so der Mittelfeldspieler. Genau wie die Tschechen hat sich auch Portugal bei diesem Turnier von Spiel zu Spiel gesteigert. Nach dem 3:2 gegen Dänemark und dem 2:1 gegen die Niederlande hat die Mannschaft enorm an Selbstvertrauen und Zusammenhalt gewonnen. Selbst die Diskussionen um Superstar Ronaldo sind nach seinen beiden Toren gegen Holland verstummt.

Auch der leicht angeschlagene Verteidiger Pepe meldete sich rechtzeitig zum Viertelfinale wieder fit. Die Portugiesen haben somit auch keinerlei Personalsorgen. Trainer Paulo Bento betont dennoch: "Wir sehen uns gegen die Tschechen nicht als Favorit. Das wird kein einfaches Spiel." Die Bilanz zwischen beiden Teams ist ausgeglichen. In den bisherigen elf Duellen gab es jeweils vier Siege sowie drei Unentschieden.

Portugals Spieler freuen sich nach dem Sieg gegen die Niederlande. (Foto: REUTERS)
"Força Portugal" - Auf geht's Portugal. Jubel der Portugiesen nach dem Sieg gegen die NiederlandeBild: Reuters

Hinweis: Verfolgen Sie das Spiel Tschechien gegen Portugal im DW- Live-Ticker am Donnerstag ab 20:30 Uhr MESZ.