Kein Ende der Flüchtlingswelle in Sicht
Die italienische Marine hat innerhalb weniger Tage Tausende Flüchtlinge auf See gerettet. Weit mehr warten noch in Afrika auf die Flucht nach Europa.
Ende einer Seefahrt
Die italienische Marine hat innerhalb weniger Tage Tausende Flüchtlinge auf See gerettet. Vielleicht auch ein Ergebnis der Aktion "Mare Nostrum", mit der der Mittelmeerraum stärker überwacht wird. Sie war nach zwei Schiffsunglücken mit mehr als 300 Toten vor der Insel Lampedusa im Oktober 2013 gestartet worden.
Rettung vor Lampedusa
Italienische Handelsschiffe und die Küstenwache griffen die zahlreichen Flüchtlinge der vergangenen Tage auf und brachten sie zum Gesundheits- und Sicherheitscheck in die sizilianischen Hafenstädte Augusta und Pozzallo.
Von Libyen nach Lampedusa
Seit Beginn des Jahres wurden nach Angaben des italienischen Innenministers etwa 15.000 Bootsflüchtlinge aufgegriffen. Laut Schätzungen warten weitere 600.000 Migranten aus Afrika und dem Nahen Osten auf dem afrikanischen Festland auf eine Gelegenheit, nach Europa überzusetzen.
Eingangstor nach Europa
Lampedusa ist eines der größten Eingangstore für illegale Flüchtlinge in die EU. Die kleine Insel liegt etwa 200 Kilometer südlich von Sizilien und nur etwa 130 Kilometer von der tunesischen Küste entfernt - eine ideale Brücke nach Europa.
Eine gefährliche Überfahrt
Viele Flüchtlinge sterben auf der Überfahrt nach Europa, denn sie treten die Reise oft in überfüllten, nicht seetüchtigen Booten an. Das bisher größte Unglück geschah am 3. Oktober 2013, als vor Lampedusa ein Boot mit Flüchtlingen sank und 366 Menschen ertranken.
Bitte um Hilfe
Italiens Innenminister Angelino Alfano forderte mehr Unterstützung von der EU im Kampf gegen den Menschenhandel. "Todeshändler" profitierten von der Sehnsucht der Flüchtlinge auf ein besseres Leben in Europa, warnte Alfano: "Kaum sind sie 30 bis 40 Meilen von der libyschen Küste entfernt, rufen sie um Hilfe."
Lampedusa - Kein Inselparadies
Flüchtlinge aus Afrika und Nahost wollen vor allem Armut und Konflikten in ihren Heimatländern entfliehen. Einmal in Europa angekommen, leben sie allerdings häufig in Flüchtlingslagern und durchlaufen langwierige Asylverfahren. Lager wie dieses auf Lampedusa stehen wegen Überbelegung und schlechten Lebensbedingungen in der Kritik.
Nirgends eine Zuflucht
Flüchtlinge, die das italienische Festland erreichen, haben es auch nicht leicht. Normalerweise werden sie für zehn Monate aufgenommen, bevor sie sich eine eigene Unterkunft suchen müssen. Sie kämpfen gegen Vorurteile, suchen nach bezahlter Arbeit und landen doch oft in Slums oder auf der Straße.