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Kaum noch Hoffnung auf Überlebende

9. April 2009

In der Erdbebenregion Mittelitaliens schwindet zusehends die Hoffnung, unter den Trümmern eingestürzter Häuser noch Überlebende der Katastrophe vom Montag zu finden. Rund 280 Tote wurden inzwischen geborgen.

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Bergungsarbeiten (Foto: AP)
Bis Ostern soll die Suche nach Vermissten fortgesetzt werdenBild: AP

Wegen einer Serie von Nachbeben in der Region um die Abruzzen-Hauptstadt L'Aquila mussten die Rettungskräfte ihre Suche nach Vermissten mehrfach unterbrechen.

Zeltstadt (Foto: AP)
Eine von etwa 30 ZeltstädtenBild: AP

Eines der Beben in der Nacht zum Donnerstag (09.04.2009) hatte die Stärke 5,2 und war auch wieder im 100 Kilometer entfernten Rom zu spüren. In L'Aquila stürzten weitere Gebäudeteile ein, offenbar kamen dabei jedoch keine Menschen zu Schaden. Rund 17.000 Obdachlose übernachteten bei eisigen Temperaturen in Zeltstädten.

Nationale Trauer in Italien

Für Karfreitag, der zum nationalen Trauertag ausgerufen wurde, ist eine gemeinsame Begräbnisfeier für die Todesopfer geplant. Die Messe soll der vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone zelebrieren. Papst Benedikt XVI. will dem Katastrophengebiet nach Ostern einen Besuch abstatten.

Bagger in Trümmern einer Kirche (Foto: AP)
Ein Bagger gräbt sich durch die Trümmer einer eingestürzten Kirche in der ErdbebenregionBild: AP

Wiederaufbau kostet Milliarden

Die italienische Regierung rechnet für den Wiederaufbau der Region mit Kosten von mindestens drei Milliarden Euro. Die Erdbebenopfer sollen finanzielle Hilfen erhalten. Außerdem will die Regierung härter gegen Plünderer vorgehen.

Ein "Camping-Wochenende"?

Silvio Berlusconi (Foto: AP)
Berlusconi: "Es fehlt an nichts"Bild: AP

Ministerpräsident Silvio Berlusconi sorgte mit seiner Äußerung für Unmut, die Obdachlosen müssten ihre Situation "eben nehmen wie ein Camping-Wochenende". Es sei zwar alles "absolut provisorisch". Jedoch "fehle es an nichts - es gebe Medikamente, warmes Essen und Decken". Schon am Dienstag hatte Berlusconi den Menschen, deren Häuser zerstört wurden oder nicht mehr bewohnbar sind, eine "Auszeit" an der Adria-Küste auf Staatskosten empfohlen. (wa/se/afp/dpa/ap/rtr/kna)