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Katholisches Bistum Mostar sieht kroatische Sprache durch Schulreform der OSZE bedroht

1. September 2003
https://p.dw.com/p/41qq

Zagreb, 30.8.2003, HINA, engl.

Das Bischöfliche Ordinariat in Mostar hat einen Bericht der kroatischen Tageszeitung Slobodna Dalmacija zurückgewiesen, demzufolge der Bischof von Mostar-Duvno, Ratko Peric, den Klerus seiner Diözese aufgefordert habe, von der Kanzel Unterstützer der Vereinigung der kroatischen und Bosniakischen Oberschulen der Stadt als Verräter zu benennen. Das Ordinariat warnte, dass Versuche, die kroatische Sprache in den Schulen auszuradieren, gleichbedeutend mit "spirituellem Völkermord" seien.

"Wir stellen klar, dass der Bischof niemanden zu einem Treffen über das Schulsystem eingeladen hat und auch nicht die Führer gewarnt hat, dass sie von der Kanzel aus als Verräter am kroatischen Volk bezeichnet werden", heißt es in einer Erklärung des Diözesan-Ordinariats von Mostar-Duvno.

Nach Angaben des Ordinariats zielt die von der OSZE-Mission umgesetzte Reform des Bildungssystems im Lande auf eine Ausradierung der kroatischen Sprache ab. Das Ordinariat "begrüßt sensible soziale und erzieherische Methoden" zur Förderung des kulturellen, religiösen und ethnischen Geistes. Die Kinder sollten Unterricht auf Kroatisch haben. Alle Zwangsmaßnahmen, die in die Identität eines Volkes eingreifen, werden verurteilt.

Das Ordinariat spielt auf die Initiative der OSZE an, kroatische und muslimische Schüler an besagten weiterführenden Schulen nach der Vereinigung der Schulen gemeinsam Unterricht in fünf Fächern in zwei Sprachen besuchen zu lassen. Das Ordinariat drängt auf einen Konsens "in dieser lebenswichtigen Frage" für das kroatische Volk, "nicht auf der Grundlage importierter politischer Unterschriften, sondern eines Referendums. (MK)