Katar bot angeblich Millionen
28. November 2017Dem früheren Präsidenten des kolumbianischen Fußballverbands, Luis Bedoya, wurden nach eigener Aussage Schmiergelder in Millionenhöhe für seine Unterstützung bei der WM-Vergabe 2022 angeboten. Bedoya sagte im Prozess um den FIFA-Korruptionsskandal, der südamerikanische TV-Rechtehändler Mariano Jinkis habe ihm nach einem Treffen mit einem Vertreter des katarischen Fernsehens Zahlungen von bis zu 15 Millionen Dollar (12,6 Millionen Euro) in Aussicht gestellt. Diese Summe könne dann unter den Beteiligten der Abmachung aufgeteilt werden, habe Jinkis versichert. Das Treffen, so Bedoya, habe 2010 in einem Hotel in Madrid stattgefunden. Der Katarer, an dessen Namen er sich nicht erinnern könne, habe Englisch gesprochen, Jinkis habe übersetzt.
Bedoya und die weiteren damals anwesenden FIFA-Exekutivmitglieder waren bei dem Votum im Jahr 2010 zwar nicht stimmberechtigt. Die Katarer hätten aber drei andere südamerikanische stimmberechtigte Mitglieder beeinflussen wollen. Bedoya war bis Ende 2015 Mitglied im FIFA-Exekutivkomitee. Im Mai 2016 wurde er auf Lebenszeit gesperrt, nachdem er sich der Verabredung zu Betrug und organisierter Kriminalität schuldig bekannt hatte.
Drei südamerikanische Ex-Funktionäre sind angeklagt
Im Prozess in New York stehen die drei ehemaligen Fußball-Funktionäre Juan Angel Napout, Jose Maria Marin und Manuel Burga im Zentrum. Das Trio soll Schmiergelder in Millionenhöhe angenommen haben. Als Gegenleistung sollen sie lukrative TV- und Sponsorenrechte für Fußballturniere an eine Marketingfirma vergeben haben. In dem Prozess hatte zuvor bereits der Chef einer argentinischen Sportmarketingfirma ausgesagt, dass vor der Vergabe der WM 2022 große Summen an Bestechungsgeldern geflossen seien.
sn/ck (dpa)