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Geiger stürzt in Innsbruck ab

4. Januar 2020

Beim dritten Springen der Vierschanzentournee bringt ein schlechter erster Versuch Karl Geiger fast um alle Chancen auf den Gesamtsieg. Der Wind spielt eine entscheidende Rolle - viel besser läuft es für einen Norweger.

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68. Vierschanzentournee - Innsbruck | Karl Geiger
Bild: picture-alliance/dpa/D. Karmann

"Nach dem ersten Durchgang ist mir schon ein bisschen das Gesicht eingeschlafen", gab Karl Geiger nach dem Wettbewerb auf der Bergiselschanze in Innsbruck zu, konnte dabei aber schon wieder ein bisschen lächeln. Etwa eine Stunde zuvor war seine Miene noch versteinert gewesen, als er nach seinem ersten Versuch auf der Anzeigetafel das Ergebnis sah. Der Wind hatte dem deutschen Anwärter auf den Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht: Deutlich schlechtere Verhältnisse als bei den Sprüngen der Konkurrenten ließen Geiger nur bei 117,5 Metern landen.

Geiger wusste sofort, was das bedeutete und winkte enttäuscht ab. Nur 23. war er nach dem ersten Durchgang, mit mehr als 27 Punkten Rückstand auf die beiden Führenden, Marius Linvik aus Norwegen und den Polen Dawid Kubacki. Da hatte sich Geiger deutlich mehr erhofft. 

Lindvik knapp vorne

"Ich bin auf Angriff gegangen, aber das ist nicht so gut gelungen. Das ärgert mich schon extrem", analysierte Geiger seinen ersten Sprung. Mit einem sehr guten zweiten Satz auf 126,0 Meter rettete er zwar noch das Ergebnis, verbuchte aber insgesamt sein schlechtestes Saisonresultat.

68. Vierschanzentournee - Innsbruck | Marius Lindvik
Glückliche Sieger: Marius Lindvik holt in Innsbruck den zweiten Weltcup-Erfolg seiner KarriereBild: picture-alliance/dpa/D. Karmann

Ganz anders als bei Geiger war dagegen die Mimik bei Tagessieger Lindvik, der schon das Neujahrsspringen in Garmisch gewonnen hatte. Der 21-jährige Norweger setze sich dank besserer Haltungsnoten knapp gegen Kubacki durch. Beide sprangen exakt die gleichen Weiten, 133,0 und 120,5 Meter. Tagesdritter wurde mit Daniel-André Tande (126,0/131,0) ein weiterer Norweger. Geiger belegte im Tages-Klassement immerhin noch den achten Rang.

Statistik spricht für Kubacki

Im Kampf um den Gesamtsieg bei der 68. Vierschanzentournee bedeutet das Ergebnis von Innsbruck aber einen empfindlichen Rückschlag für Geiger. Der Deutsche liegt mit 817,4 Punkten nun auf Rang drei hinter Lindvik (821,6) und Weltmeister Kubacki (830,7). Rein statistisch ist diese Führung nach drei Springen bereits so etwas wie die halbe Miete. Seit 1995 haben von 25 Springern, die nach dem dritten Springen in Innsbruck in der Gesamtwertung vorne lagen, 22 am Schluss auch tatsächlich den Touneesieg gefeiert.

Die Entscheidung im Kampf um die Siegertrophäe in Form eines Goldenen Adlers fällt am Montag in Bischofshofen. Und ganz aufgegeben hat Karl Geiger trotz der deutlich schlechteren Ausgangslage noch nicht: "Es ist wie es ist", sagte er. "Aber es ist noch nicht vorbei."