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Kampf um Jemens größte Militärbasis

4. August 2015

Der Stützpunkt Al-Anad war im März von den vorrückenden Huthi-Rebellen eingenommen worden. Nun starteten regierungstreue Truppen erfolgreich eine Großoffensive.

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Regierungstreue Kämpfer durchkämen das Gebiet nach Huthi-Rebellen (Foto: rtr)
Regierungstreue Kämpfer durchkämmen das Gebiet nach Huthi-RebellenBild: Reuters/Str

Hunderte Soldaten und Milizen hatten vor dem Großangriff mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen rund um die strategisch wichtige Militärbasis Position bezogen, wie Brigadegeneral Fadel Hassan mitteilte. Kampfjets der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition unterstützen den Angriff aus der Luft.

Militärstützpunkt weitgehend zurückerobert

Nach schweren Gefechten besetzten Regierungssoldaten den Flughafen und das Trainingscamp des größten militärischen Komplexes im Land. Nur noch ein kleiner Teil des 40 Quadratkilometer großen Areals sei in der Hand der Huthis, erklärte ein Armeesprecher weiter. Soldaten durchkämmten das Gebiet nach versprengten Rebellen. Die Aufständischen seien zu Hunderten aus dem Stützpunkt 70 Kilometer nördlich der Hafenstadt Aden geflohen, hieß es weiter.

Der Stützpunkt Al-Anad ist von strategischer Bedeutung. Nach dem Vormarsch der Huthis im März musste die US-Armee die Basis räumen. Die US-Soldaten hatten von Al-Anad aus den Drohnenkrieg gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida im Jemen überwacht.

Der ins Exil geflohene Vize-Präsident und Regierungschef Khaled Bahah besucht am 1. August Aden
Der ins Exil geflohene Vize-Präsident und Regierungschef Khaled Bahah besucht am 1. August AdenBild: picture-alliance/dpa

Verbündete rücken in Aden ein

Inzwischen rückten hunderte Soldaten der Golfstaaten, die an dem Militäreinsatz gegen die Huthis beteiligt sind, in Aden ein. Ziel sei es, die südliche Hafenstadt zu sichern, erklärte ein Sprecher. Nach Informationen der saudischen Zeitung "Al-Hajat" handelt es sich um insgesamt 1500 Soldaten, die meisten von ihnen sollen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten stammen.

Regierungstreue Truppen hatten Aden Mitte Juli aus der Hand der Huthis befreit. Damit war den Kämpfern des ins saudische Exil geflohenen Präsidenten Abdel Rabbu Mansur Hadi ein erster militärischer Erfolg gelungen.

Die vom Iran unterstützten Huthi halten noch immer die Hauptstadt Sanaa und kontrollieren weite Teile des Landes. In dem Konflikt wurden nach UN-Schätzungen bislang fast 4000 Menschen getötet. 1,2 Millionen Menschen sind in ihrer Heimat auf der Flucht. Mehr als 20 der 25 Millionen Einwohner sind auf Hilfe angewiesen, sechs Millionen Menschen im Jemen sind vom Hungertod bedroht.

se/qu (afpe, ape, rtr)