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Kampf um drittes Mobilnetz in Kroatien eröffnet

19. August 2004

- Wird der Kunde der lachende Gewinner sein?

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Bonn, 19.08.2004, DW-RADIO / Kroatisch, aus Zagreb

Nach mehr als einem Jahr des Nachdenkens, Taktierens und Analysierens erfolgte in Kroatien nun endlich die Ausschreibung für den dritten Mobilfunkbetreiber. Die Frist zur Abholung der Dokumente ist vorige Woche abgelaufen und nach dem dieser Tage bekannt gewordenen großen Echo erwartet man, dass sich bis Ablauf der Ausschreibungsfrist am 14. September etwa 15 Firmen beworben haben werden. Inwieweit die bisherigen zwei Betreiber, und auch der Markt selbst, für einen weiteren Konkurrenten bereit sind, hat Vid Mesaric untersucht:

Um die 2,5 Millionen Kroaten, bzw. 60 Prozent der Bevölkerung, nutzen Mobiltelefone, von denen etwa 15 Prozent einen Vertrag mit ihren Betreibern hat, während die Mehrheit das Kartenmodell bevorzugt. Genau diese etwa 2 Millionen Inhaber von Prepaid-Karten - die keine ständigen finanziellen Verpflichtungen mit sich bringen, aber spürbar teurer sind - stellen neben neuen Nutzern die Zielgruppe des neuen Betreibers dar, der sich vor allem mit niedrigen Preisen am Markt etablieren wollen wird. Dass die jetzigen Konzessionsinhaber - HT Mobile, das von der Deutschen Telekom kontrolliert wird sowie das VipNet der österreichischen Mobilkom - einer Absenkung der Preise folgen müssen, ist sicher, denn in Kroatien sind die Preise für Mobilfunkdienste zu aufgeblasen. Folglich freuen sich über die Konkurrenz neben dem Staat, der für eine kombinierte, fortschrittliche GSM/UMTS Lizenz 172 Millionen Kuna einstreichen wird, die Kunden, die einen Fall der Preise um 15 bis 20 Prozent erwarten.

Unter den 15 potentiellen Bietern für die dritte Konzession sind auch die beiden jetzigen Betreiber. Der einzige einheimische Anwärter, dem die Medien Aufmerksamkeit widmen, ist ein Konsortium, das der ehemalige HT-Manager, Miroslav Sutalo, versucht zusammenzubringen. Viel sicherer sei, so die Eingeweihten, der Einzug großer ausländischer Gesellschaften, die sich in der gesamten Region durchsetzen wollen. Der für das Internetportal der wirtschaftlich orientierten Tageszeitung Dnevnik zuständige Redakteur, Bojan Muscet, sagte dazu: "Das läuft zwischen vielleicht zwei Spielern - der italienischen TIM und dem schwedischen Tele2 - genauer der letztere. Es scheint mir, als sei Tele2 interessierter - das ist ein paneuropäischer Anbieter, der die gesamten Telefondienste anbietet, nicht nur die mobilen, sondern auch die festen. Sein Interesse ist es, sein Netz enger zu binden, das er zwischen dem Baltikum bis hin zum Mittelmeer besitzt."

Muscet weist aber auch darauf hin, dass man mit Voraussagen wirklich vorsichtig sein muss und erinnert daran, dass der Fall des Nachbarn Slowenien gezeigt habe, das ein dritter Anbieter bei miserablen ein bis zwei Prozent Marktanteil enden kann. In Kroatien kann man sich auf ein stürmisches und heftiges Match einstellen. (md)