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Köln-Hooligans attackieren Polizei

14. August 2018

Der Zweitliga-Heimauftakt des 1. FC Köln gegen Union Berlin wurde in der Nacht zu Dienstag von schweren Ausschreitungen überschattet. Polizisten mussten sogar die Dienstwaffe einsetzen.

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Polizeieinsatz nach Zweitligaspiel in Köln
Polizeieinsatz nach Zweitligaspiel in Köln (Polizei NRW Köln)Bild: Polizei NRW Köln

Wie die Polizei mitteilte, hätten nach dem Spiel mehrere Gewaltbereite - rund 100 Vermummte - im Kölner Stadtteil Bocklemünd einen Reisebus der Gäste-Fans angegriffen und "gezielt mit Steinen" beworfen. Nach Angaben der Behörden seien Beamte sofort dazwischen gegangen und hätten weitere Auseinandersetzungen verhindert.     

Ein Polizeisprecher berichtete, dass es mehrere Angriffe auf Polizisten gegeben habe. Demnach seien Gewaltbereite mit unbeleuchteten Autos gezielt auf Beamte zugefahren, die sich mit Sprüngen in Sicherheit bringen mussten.

Polizist zieht Waffe

Nach Informationen des WDR zückte ein Polizist daraufhin seine Waffe und stoppte ein vollbesetztes Auto. Bei den Tätern wurden Drogen und Schlagwerkzeuge sichergestellt.

Angaben über mögliche Verletzte konnte die Polizei am Dienstag noch nicht machen. 28 Personen seien vorläufig festgenommen worden, Identitätsfeststellungen fanden im dreistelligen Bereich statt.

Polizeipräsident erschüttert vom Ausmaß der Gewalt 

Das ganze sei nach Einschätzung der Beamten eine geplante Aktion gewesen. Kölns Polizeipräsident Uwe Jakob sprach von einer "neuen Dimension der Gewalt nach Fußballspielen". Es sei "ein Wunder", dass bei den Ausschreitungen niemand verletzt worden sei. 

Die Polizei nahm den neuerlichen Vorfall zum Anlass, auf eine "zunehmende Radikalisierung" hinzuweisen. "Wir nehmen diese wahr und müssen ihr entgegenwirken", sagte Jacob: "Man kann da nicht von Fans sprechen, das sind Menschen, die schwere Straftaten verüben."

Statement des 1. FC Köln

Auch der Verein verurteilt die Vorfälle in einem Statement: "Der 1. FC Köln verurteilt Gewalt ohne Wenn und Aber. Dies hat der FC wiederholt zum Ausdruck gebracht und daran hat sich nichts geändert. Der FC arbeitet eng mit der Polizei und seinen Netzwerkpartnern zusammen. Er tut alles, was in seiner Macht als Fußballverein steht, um Personen, die den Fußball und die Vereine als Bühne und Vorwand für ihre Gewalttaten missbrauchen, vom Verein und vom Stadion fernzuhalten. Nach unseren derzeitigen Informationen waren an den Vorfällen in der Nacht zum Dienstag offenbar auch Personen beteiligt, die vom 1. FC Köln bereits mit einem Stadionverbot belegt sind. Dies zeigt: Außerhalb des Stadions und abseits unserer Spiele sind die Vereine im Kampf gegen Gewalt auf Polizei und Justiz angewiesen."

 

jst/cc (mit dpa/sid)