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Mehr Jugendliche arbeitslos

10. Mai 2013

Weltweit steigt nach Angaben der Vereinten Nationen die Jugendarbeitslosigkeit. Betroffen sind auch die Krisenstaaten der Eurozone, wie neuste Zahlen aus Portugal und Griechenland zeigen.

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Spanische Jugenliche demonstrieren gegen Arbeismarkt- und Bildungspolitik (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

In Griechenland klettert die Jugendarbeitslosigkeit auf immer neue Höchststände. Wie das Statistische Amt (Elstat) mitteilte, waren im Februar fast zwei Drittel der 15- bis 24-Jährigen erwerbslos. Ein Jahr zuvor waren etwas mehr als die Hälfte dieser Altersklasse betroffen.

Schlechte Meldungen auch aus Portugal, dem ärmsten Land Westeuropas. Hier meldet die Statistikbehörde INE einen Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit auf 42 Prozent. In Italien hat deutlich mehr als jeder dritte Jugendliche keinen Job, in Spanien (Artikelbild) ist jeder Zweite betroffen. Statistisch war im März in den 27 EU-Staaten jeder Vierte in dieser Altersgruppe ohne Arbeit.

ILO rechnet mit weiter steigenden Zahlen

Eine Ausnahme ist Deutschland. Dort hat sich die Zahl der Erwerbslosen in dieser Altersgruppe von 2005 bis 2012 halbiert. Die Quote lag im vorigen Jahr bei acht Prozent. Dies, so das deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, sei aber kein Erfolg der Politik. Die Arbeitslosigkeit sinke vor allem aus demographischen Gründen und nicht, weil mehr Arbeits- oder Ausbildungsplätze mit Jugendlichen besetzt worden seien, so DIW-Arbeitsmarktexperte Karl Brenke.

Dramatisch - Europas arbeitslose Jugend

Weltweit rechnet die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) für 2013 mit einer Arbeitslosenquote bei Jugendlichen von 12,6 Prozent – nach 12,5 Prozent im Vorjahr. Etwa 73,4 Millionen der 15- bis 24-Jährigen werden nach einem in Genf veröffentlichten Trendbericht der UN-Sonderorganisation in diesem Jahr ohne Job sein. Die Experten befürchten, dass die Quote bis 2018 auf 12,8 Prozent klettern könnte.

Warnung vor sozialen Konflikten

Mit Blick auf die internationale Lage warnte die ILO, das Wohlergehen einer ganzen Generation sei gefährdet. Immer mehr Jugendliche würden den sozialökonomischen und politischen Systemen ihrer Staaten mistrauen, wie die Massenproteste in Spanien und Griechenland gegen die Sparmaßnahmen ihrer Regierungen zeigten.

Über dem weltweiten Durchschnitt liegt die Arbeitslosigkeit in den Industriestaaten einschließlich der EU, wo sie zwischen 2008 und 2012 um fast ein Viertel auf gut 18 Prozent gestiegen sei. Nur in sechs Industriestaaten liege die Quote unter zehn Prozent, darunter eben auch in Deutschland.

Die höchste regionale Arbeitslosenquote verzeichnet den Angaben zufolge der Nahe Osten mit gut 28 Prozent, die geringste Ost- und Südasien mit rund neun Prozent. Im Norden Afrikas hätten knapp 24 Prozent der Jugendlichen keine Arbeit, in den Ländern Afrikas südlich der Sahara sei die Jugendarbeitslosigkeit relativ gering, die Jobs seien aber in der Regel sehr schlecht bezahlt und zeitlich begrenzt, so die ILO.

gmf/re (afp, dpa, epd, rtr)